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Rom
Der Italiener mit den stahlblauen Augen: Terence Hill wird 75

"Verflucht, verdammt und Hallelujah" heißt ein Spielfilm mit Terence Hill aus dem Jahr 1972.

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Rom (dpa) - Weltweit beliebte Western-Parodien pflasterten seinen Weg. Smart und trickreich verpasste er mit seinem immer bärbeißigen Kompagnon Bud Spencer Backpfeifen und Kinnhaken im Dutzend. Terence Hill („Vier Fäuste für ein Halleluja“) hat sich als Schauspieler in brutalen Italo-Western und dann als Komödiant im Sattel einen Namen gemacht. Seine Karriere beschränkte der gebürtige Venezianer darauf aber nicht.

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Lang ist's her: Die italienischen Schauspieler Bud Spencer (l) und Terence Hill signalisieren "Daumen hoch" während der Vorstellung ihres neuen Films "Vier Fäuste für Rio" in der 50. Sendung der Fernsehshow "Auf los geht's los". Das war im Oktober 1984. 

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Der Schauspieler Terence Hill als "Lucky Luke" in dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1991 mit seinem Pferd Jolly Jumper. 

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Bud Spencer und Terence Till gelten als erfolgreichstes Komikerduo nach Laurel & Hardy. 

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Terence Hill als Lucky Luke. 

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Szene aus dem Kultfilm "Zwei wie Pech und Schwefel": Kid (Terence Hill) und Ben (Bud Spencer) beim Motorrad-Duell. 

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Die beiden Gauner Hutch Bessy (Bud Spencer) und Cat Stevens (Terence Hill) werden von dem Ganoven Caco verfolgt. Eine muntere Jagd beginnt, bei der bald niemand mehr weiß, ob er Jäger oder Gejagder ist. Darum geht es im Film "Vier für ein Ave Maria".

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"Verflucht, verdammt und Hallelujah" heißt ein Spielfilm mit Terence Hill aus dem Jahr 1972.

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"Joe, der Galgenvogel": Im Film von 1967 spielt Terence Hill einen Gesetzeshüter, der auf Rache sinnt. 

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Noch immer steht der Italiener, der am Samstag (29. März) seinen 75. Geburtstag feiert, vor den Fernsehkameras – zuletzt in der italienischen TV-Serie „Un passo dal cielo“ oder dem Film dazu „Io ti salverò“ (Ein Schritt vom Himmel entfernt – Ich werde dich retten). Schon lange US-Bürger, kommt Hill dafür noch nach Italien zurück.

Wie ein gebürtiger Venezianer sieht Hill auf den ersten Blick allerdings nicht gerade aus. Das ist er auch nur zur Hälfte, denn die Mutter des Westernhelden und Frauenschwarms kam aus Deutschland. Der blonde Prügler mit den so stahlblauen Augen, der eigentlich Mario Girotti heißt, hatte als Junge ein paar Jahre in Deutschland gelebt. Als er, der erfolgsverwöhnte Schauspieler, vor vielen Jahren die Stätte seiner Kindheit in Lommatzsch bei Dresden besuchte, konnte er sogar noch etwas sächseln: „Och, ich kann nich glooben, wie schen's hier ist.“ Schauspielern war schon als Kind seine große Leidenschaft.

Bud Spencer und Terence Till gelten als erfolgreichstes Komikerduo nach Laurel & Hardy. 

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Als Zwölfjähriger erhielt er in Rom seine erste Filmrolle. Die Filme waren oftmals künstlerisch nicht sonderlich anspruchsvoll, das störte die Millionen von Fans aber nicht. Denn wenn Terence Hill mit Bud Spencer (auch ein Italiener) im Komödianten-Duo auf der Leinwand auftauchte, dann waren Action und Massenkeilereien angesagt. „Gott vergibt, wir beide nie“ (1967), „Vier für ein Ave Maria“ (1968), „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ (1970) hießen die großen Hits.

Es war die Zeit der Spaghetti-Western, und für die internationale Karriere brauchte er dann auch einen anderen Namen, „damit sich die Filme besser verkaufen“. Man drückte Mario Girotti eine Liste mit 20 Namen in die Hand und gab ihm 24 Stunden – heraus kam Terence Hill.

Szene aus dem Kultfilm "Zwei wie Pech und Schwefel": Kid (Terence Hill) und Ben (Bud Spencer) beim Motorrad-Duell. 

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Dabei hatte er Erfahrung auch im „ernsten Fach“. 1963 spielte er in Luchino Viscontis „Der Leopard“ an der Seite von Claudia Cardinale und Burt Lancaster den Freiheitskämpfer Garibaldi. Doch später zog es ihn in den Wilden Westen zurück: Die Kassenschlager im deutschen Kino waren Karl-May-Verfilmungen, etwa „Winnetou 2“ und „Old Surehand“.

Wegweisend sollte das Zusammenspiel mit Bud Spencer bleiben, die beiden Ulknudeln etablierten sich als Duo. „Wenn Bud und ich zusammen drehen, macht es einfach “klick" und wir sind lustig“, so Hill. Die Rollen waren klar verteilt: Terence chic, clever und bärenstark, der dicke Bud nur stark. Und die Fans träumten lange davon, dass das Duo noch einmal zuschlägt. Aber auch solo machte der Frauenheld Karriere, etwa in „Joe, der Galgenvogel“, „Mein Name ist Nobody“ neben Henry Fonda, „Marschier oder stirb“ mit Gene Hackman und Catherine Deneuve. 1985 stand Hill erstmals vor und hinter der Kamera, in „Keiner haut wie Don Camillo“, Regie führte er zuletzt 2009 in „Triggerman“.

Der Mann, der privat als sanft gilt und ein Liebhaber der schönen Künste ist, lebt seit gut vier Jahrzehnten mit seiner Frau, einer Amerikanerin bayerischer Abstammung, auf einer 12-Hektar-Ranch im US-Bundesstaat Massachusetts. Sofern nicht gerade TV-Aufnahmen rufen.

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