Gießen

Zum Einpacken und Mitnehmen: Angestellter erleichtert seine Volksbank um 1,3 Millionen

500-Euro-Scheine sind ebenso kompakt wie wertvoll.
500-Euro-Scheine sind ebenso kompakt wie wertvoll. Foto: dpa

Vier Päckchen mit 500-Euro-Scheinen lagen im Tresorraum der Bank – und plötzlich waren sie weg. Nun hat die Polizei einen Verdächtigen ausgemacht. Das Geld ist aber noch nicht aufgefunden worden.

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Mehr als zwei Monate nach dem Diebstahl von 1,3 Millionen Euro aus der Volksbank Mittelhessen in Gießen hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Bei dem Mann handele es sich um einen Bankangestellten, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag in Gießen. Den Ermittlungen zufolge verbarg der Mann das Geld, das in vier kleinen Päckchen verschweißt gewesen war, unter seiner Jacke und verließ die Bank.

Er selbst bestreite die Tat. Trotz einer Durchsuchungsaktion sei das Geld bisher nicht gefunden worden. Die Polizei stellte den Angaben zufolge mehrere Speichermedien sicher, die nun ausgewertet würden. Der Verdächtige wurde am Dienstag einer Haftrichterin vorgeführt, die Haftbefehl erließ, wie die Staatsanwaltschaft bestätigte.

Sicherheitsvorkehrungen ohne Vier-Augen-Prinzip?

Mit Bedauern müsse zur Kenntnis genommen werden, dass es sich um einen langjährigen Mitarbeiter handele, erklärte der Bankvorstand in Gießen. Die Sicherheitsvorkehrungen der Bank hätten zu der Festnahme beigetragen. Weitere Informationen wollte die Bank unter Verweis auf das laufende Verfahren nicht bekanntgeben.

Das Geld war am 4. Januar aus dem Tresorraum der Zentrale der Volksbank Mittelhessen, der zehntgrößten Genossenschaftsbank in Deutschland, verschwunden. Die Scheine lagen der Bank zufolge in einem nicht-öffentlichen Bereich bereit für den Abtransport in die Filialen.

Dick aufgetragen

Die 500-Euro-Scheine waren nach Angaben eines Banksprechers eingeschweißt, so dass die Päckchen in etwa die Größe eines Backsteins hatten. Um den Täter zu finden, werteten die Ermittler Videos von Überwachungskameras aus und befragten eine Vielzahl an Zeugen. Der Mann sei einer von gut zehn Mitarbeitern gewesen, die am Tattag Zugang zu dem Raum gehabt hätten, erklärte die Staatsanwaltschaft.