Wissenschaftsverband ehrt Anti-Plagiatssoftware

Essen/Freiburg. Jede Verbindung zum „Fall Guttenberg“ wird abgestritten: Ein Computerprogramm gegen Abkupfern im Hochschulbetrieb ist die „Hochschulperle des Monats“ des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft.

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Essen/Freiburg – Jede Verbindung zum „Fall Guttenberg“ wird abgestritten: Ein Computerprogramm gegen Abkupfern im Hochschulbetrieb ist die „Hochschulperle des Monats“ des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft.

Die Plagiatserkennungssoftware der Pädagogischen Hochschule Freiburg ist Preisträgerin des Monats März, wie der Stuifterverband mitteilt. Das Programm soll vor allem unerfahreneren Wissenschaftlern helfen, die vielfach unabsichtlich falsch zitierten. Zu den meisten Plagiaten komme es nicht aus bewusst betrügerischer Absicht, sagte Projektleiterin Kerstin Eleonora Kohl. Ursache seien eher Unkenntnis „sowie gegenüber den Belangen der Wissenschaft unsensibilisierte Arbeitsweisen und Einstellungen“. Aufklärungsbedarf haben hier offenbar enorm viele Studenten: Beim Pilottest der Software wies mehr als die Hälfte von 500 getesteten Arbeiten Zitierfehler und mangelhaft belegte Textstellen anderer Autoren auf. Hinweise auf eine konkrete Betrugsabsicht hat es den Angaben zufolge nur in drei Prozent der Fälle gegeben.

Mit der aktuellen Plagiatsaffäre um Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg hat der undotierte Preis des Stifterverbands nichts zu tun, sagte ein Sprecher des Stifterverbands. Die Entscheidung sei bereits im Januar gefallen.

Die Pädagogische Hochschule Freiburg bietet seit dem Wintersemester 2009/2010 – laut Angaben als erste Universität bundesweit – ihren Studenten an, wissenschaftliche Arbeiten vor der Abgabe freiwillig und anonym mit der Software auf Plagiate zu prüfen. Das Programm vergleicht die Texte mit Onlinequellen auf Ähnlichkeiten. In einem persönlichen Gespräch bekommen die Studenten anschließend Hinweise auf den richtigen Umgang mit wissenschaftlichen Quellen.