Rom

„Wie schön“: Papst lobt Vater, der Kind nicht erniedrigend schlägt

Der Papst hat bislang viel Zuspruch bekommen. Mit einer Aussage zum Schlagen von Kindern hat er eine Kontroverse ausgelöst. Foto: dpa
Der Papst hat bislang viel Zuspruch bekommen. Mit einer Aussage zum Schlagen von Kindern hat er eine Kontroverse ausgelöst. Foto: dpa

Ist das Schlagen von Kindern unter gewissen Umständen in Ordnung? Papst Franziskus hat mit einer kontroversen Aussage darüber für Aufsehen gesorgt.

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„Einmal habe ich einen Vater bei einem Treffen mit verheirateten Paaren sagen gehört, „ich muss meine Kinder manchmal ein bisschen hauen, aber nie ins Gesicht, um sie nicht zu erniedrigen““, sagte Papst Franziskus am Mittwoch bei seiner Generalaudienz, die die Rolle des Vaters zum Thema hatte. „Wie schön“, fuhr der Papst fort. „Er kennt den Sinn der Würde, er muss bestrafen, er macht es aber gerecht und geht dann weiter.“

Bei der Audienz betonte Franziskus, wie wichtig ein präsenter Vater bei der Kindererziehung sei. Ein guter Vater sei geduldig und könne vergeben. Zu viel Kontrolle bedeute, „die Kinder nicht wachsen zu lassen“. Aus der Pressestelle des Vatikans kamen erläuternde Worte: Der Papst habe offensichtlich nicht davon gesprochen, einem Kind gegenüber grausam oder gewalttätig zu sein, sondern darüber „jemanden beim Wachsen und Reifen zu helfen“.

Der Papst hatte bereits in der Debatte um Meinungsfreiheit eine Position vertreten, die für Aufsehen gesorgt hatte: „Es stimmt, dass man nicht mit Gewalt reagieren darf, aber wenn Doktor Gasbarri [der päpstliche Reisemarschall] ein Schimpfwort über meine Mutter sagt, dann muss er mit einer Faust rechnen, das ist normal“, hatte er gesagt und mit Gasbarri darüber gelacht. Religiöse Gewalt lehnt er jedoch ab.

Der Vatikan äußerte sich am Freitagvormittag zunächst nicht zu der kontroversen Aussage. Eine Sprecherin der Deutschen Bischofskonferenz erklärte: „Wir kommentieren den Papst nicht.“