New York

Tesla-Roadster umkreist seit zwei Jahren die Sonne: Milliarden Kilometer ohne Strom

Vor einem Jahr twitterte Elon Musk diese Aufnahme des Teslas im All.   Foto: Twitter/Elon Musk
Vor einem Jahr twitterte Elon Musk diese Aufnahme des Teslas im All. Foto: Twitter/Elon Musk

Weiter gereist ist noch kein Auto: Heute vor zwei Jahren schoss SpaceX einen Tesla ins All. Dort fliegt er noch heute – und beweist das Marketinggeschick von Unternehmer Elon Musk. Das Auto hat dabei mehr als 1,6 Milliarden Kilometer zurückgelegt, und jede Sekunde kommen rund 20 dazu.

Lesezeit: 2 Minuten
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Elon Musk schrieb zum Start der Rakete vor zwei Jahren: „Die Ladung wird mein Tesla Roadster in der Farbe Mitternachtskirsche sein, der (das Lied) ‚Space Oddity‘ spielt. Ziel ist der Orbit des Mars.“ Hintergrund ist, dass Musk nicht nur Chef des E-Auto-Bauers Tesla ist, sondern auch der privaten Weltraumfirma SpaceX, deren Rakete „Falcon Heavy“ getestet werden musste. Was liegt da schon näher, als das eigene Cabrio als Probeladung herzugeben?

Für den riskanten Start erwartete Musk entweder einen vollen Erfolg „oder das größte Feuerwerk aller Zeiten“ – es wurde ein Erfolg, in mehrerlei Hinsicht. Nicht nur die Rakete funktionierte wie geplant, auch die PR-Wirkung für Tesla war enorm. Dafür sorgte auch, dass Tesla bei der ersten Reise eines Straßenautos ins All alle Register zog. Auf den Fahrersitz wurde eine menschengroße Puppe – „Starman“, benannt nach David Bowies Song – montiert. Ein eingebautes Gerät spielte den Bowie-Klassiker „Space Oddity“ in Endlosschleife, bis die Batterie schlappmachte.

Surreale Bilder

Einige Stunden lang waren surreale Bilder des Teslas im Internet zu sehen – mit der Erdkugel bildschirmfüllend im Hintergrund, noch heute werden sie im Internet geteilt. Doch nun sind die Kameras am Tesla erloschen, die Ellipse zwischen Mars und Erde um die Sonne herum hatte „Starman“ im August zum ersten Mal vollzogen. Nach Angaben der privaten und immer wieder in Medien zitierten Seite Whereisroadster.com (von „Wo ist der Roadster“) befindet der Tesla sich gerade näher am Mars als an der Erde, von der er demnach mehr als 340 Millionen Kilometer weg ist. Doch die Frage ist auch, ob „Starman“ nach zwei Jahren im All überhaupt noch existiert. Das Auto ist im Weltraum einer extremen Strahlung ausgesetzt, vor der es auf der Erde vom Magnetfeld geschützt wäre, sagte Chemiker William Caroll der Wissenschaftsseite Livescience.com.

Auflösungserscheinungen

Vor allem die organischen Stoffe – Leder, Gummi, Stoff und Farbe – könnten nach Schätzung des Experten längst der Vergangenheit angehören: „In dieser Umgebung würde ich ihnen kein Jahr geben.“ Übrig bliebe also der Aluminiumrahmen von Elon Musks altem Sportwagen. Und der ist zusätzlich der permanenten Gefahr ausgesetzt, von kleinen und größeren Meteoriten getroffen zu werden. Irgendwann wird der Tesla Roadster wohl auf einen der Planeten stürzen, die er umkreist. Möglicherweise wird das die Erde sein. In ein paar Millionen Jahren.