Rom

Masern-Alarm auf Kreuzfahrtschiff: Passagiere sollen Impfschutz prüfen

Sie hatte die Masern an Bord: die Costa Pacifica. Foto: Messalino <a href="file:///U:/Eigene%20Dateien/Eigene%20Bilder/Costa_Pacifica_sailing%20(1).JPG">(</a><a href="http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/deed.en" target="_blank">CC BY S.A 3.0</a>)
Sie hatte die Masern an Bord: die Costa Pacifica. Foto:  Messalino 

Nach einer Reihe von Masernfälle auf einem Kreuzfahrtschiff der Costa-Reederei ruft das Robert-Koch-Institut Kreuzfahrtpassagiere auf, möglichst schnell ihren Impfschutz zu prüfen. Die Passagiere könnten sich seit dem 17. Februar angesteckt haben und wieder in Deutschland sein.

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Etliche laborbestätigte Masernfälle, dazu etwa 40 Verdachtsfälle: An Bord des Kreuzfahrtschiffs „Costa Pacifica“ waren die Masern ausgebrochen. Bislang sind Erkrankungsfälle offenbar nur unter der Crew bekannt, angesteckt haben könnten sich aber auch Passagiere – und das besonders zwischen 17. und dem 27. Februar. Am 22. trat der erste Erkrankungsfall auf, „mehrere Hundert“ deutsche Passagiere waren an Bord. In den vergangenen Tagen hatten bereits Schweizer und östereichische Behörden gewarnt.

Und wer in dieser Zeit an Bord war? Solche Personen sollten „so schnell wie möglich prüfen, ob sie über einen Schutz gegen die Masern verfügen“, so das RKI. Ausreichender Schutz ist höchstwahrscheinlich anzunehmen, wenn Personen insgesamt zwei Impfungen gegen die Masern nachweisen können oder die Masern schon einmal hatten.

Das Schiff hat am 27. Februar von Palma de Mallorca über Barcelona kommend in Civitavecchia (Norditalien) angelegt und ist derzeit in Barcelona. Die „Costa Pacifica“ ist derzeit auf einer Tour „Westliches Mittelmeer“ unterwegs, sieben Tage dauert eine Runde.

Das Robert Koch-Institut empfiehlt, nach möglichem Kontakt zu einem Masernerkrankten und bei Auftreten von unspezifischen Symptomen, wie Fieber, Husten, Schnupfen oder einer Bindehautentzündung oder Hautausschlag zu Hause zu bleiben und den behandelnden Arzt/ Ärztin oder bei einem schweren Krankheitsverlauf gegebenenfalls ein Krankenhaus zunächst telefonisch zu kontaktieren.

Eine Maserninfektion kann zu schwerwiegenden Komplikationen und in seltenen Fällen auch zu Todesfällen führen. Besonders problematisch sind die Impflücken bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission seit 2010 die Impfung für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen, wenn sie nur einmal oder noch gar nicht gegen die Virusinfektion geimpft sind. Nach Kontakt zu einem Masernfall sollten nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Ungeimpfte ab dem Alter von 9 Monaten bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen oder Personen, bei denen der Impfschutz unbekannt ist, eine Impfung vorzugsweise mit einem Masern-Mumps-Röteln-Kombinationsimpfstoff erhalten.

Für Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut im letzten Jahr 1.771 Masernfälle gemeldet. Ziel ist, die Masern auszurotten. Dazu hat das Bundesministerium für Gesundheit 2012 eine Nationale Verifizierungskommission beim Robert Koch-Institut gegründet, die den Prozess begleiten und dokumentieren soll.


Weitere Informationen zu Masern udn Impfen gibt es beim Bürgertelefon des Bundesgesundheitsministeriums und auf der RKI-Homepage sowie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.