Mannheim

Kachelmann: Gericht prüft

Jörg Kachelmann
Dreht sich der Wind für Wetterexperte Jörg Kachelmann? Archiv Foto: dpa

Wettermann Jörg Kachelmann kommt vorerst nicht frei, erst in der kommenden Woche wird über die Frage entschieden. Das teilte das Landgericht Mannheim mit. Kachelmanns Verteidiger hat nach dem rund 100 Seiten starken aussagepsychologische Gutachten beantragt, den Haftbefehl aufzuheben.

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Mannheim. Wettermann Jörg Kachelmann kommt vorerst nicht frei, erst in der kommenden Woche wird über die Frage entschieden. Das teilte das Landgericht Mannheim mit. Kachelmanns Verteidiger Reinhard Birkenstock hat nach dem rund 100 Seiten starken aussagepsychologische Gutachten beantragt, den Haftbefehl aufzuheben.

Der Spiegel hatte in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, dass die Staatsanwaltschaft Mannheim Anklage erhoben hatte, ohne überhaupt das Ergebnis des Gutachtens zur Glaubwürdigkeit der Belastungszeugin abzuwarten. Die Bremer Psychologin Luise Greuel hatte dem Bericht zufolge erklärt, eine aussagepsychologische Bewertung könne erst gegen Ende Mai erfolgen. Dann hätte sich die Staatsanwaltschaft noch etwas weniger als drei Wochen gedulden müssen.

Vor einer Entscheidung über die Freilassung erwartet das Landgericht nun eine Stellungnahme der Staatsanwaltschaft, deshalb werde voraussichtlich erst in der nächsten Woche über den Antrag entschieden. Oberstaatsanwalt Oskar Gattner sagte aber dem Südwestrundfunk bereits, es gebe auch nach den jüngsten Veröffentlichungen keinen Anlass zur Neubewertung. Das Gericht selbst nahm zu dem Spiegel-Bericht nicht Stellung.

Der 51-jährige Kachelmann sitzt seit zweieinhalb Monaten wegen des Verdachts der Vergewaltigung seiner Ex-Freundin im Gefängnis in Mannheim. In den nun in Zweifel gezogenen Aussagen hatte die 36-jährige Ex Kachelmann beschuldigt, sie in der Nacht zum 9. Februar in ihrer Wohnung in Schwetzingen mit einem Küchenmesser bedroht und so zum Geschlechtsverkehr gezwungen zu haben. Kachelmann Der Schweizer war am 20. März bei seiner Rückkehr aus Vancouver auf dem Flughafen Frankfurt verhaftet worden. Der Moderator hat die Vorwürfe bislang bestritten. Er selbst hatte vor dem Haftrichter ausgesagt, der Geschlechtsverkehr mit der Freundin sei einvernehmlich gewesen – er habe keine Gewalt angewandt.

Die Staatsanwaltschaft Mannheim hatte Mitte Mai Anklage erhoben – trotz Kachelmanns Unschuldsbeteuerungen. Sie wirft ihm besonders schwere Vergewaltigung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vor. Bei einer Verurteilung wegen besonders schwerer Vergewaltigung droht eine Haftstrafe von 5 bis 15 Jahren.