Berlin

Gigantisches Aquarium in Berliner Hotel geplatzt – Bundestagsabgeordnete aus Betzdorf schlief dort

Von dpa/hol
Der Aquadom im Berliner Radisson am Alexanderplatz, hier ein Archivbild, kann mittels eines Aufzugs befahren werden. Nun ist das Aquarium geplatzt.
Der Aquadom im Berliner Radisson am Alexanderplatz, hier ein Archivbild, kann mittels eines Aufzugs befahren werden. Nun ist das Aquarium geplatzt. Foto: Annette Riedl/dpa

Ein gigantisches Aquarium ist am Morgen in Berlin geplatzt: Es enthielt 1 Million Liter Wasser und 1500 Fische. 350 Hotelgäste müssen das Gebäude verlassen, da die Statik möglicherweise gefährdet sein könnte – eine der Hotelgäste war die FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Weeser aus Betzdorf.

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Am Morgen ist unweit des Berliner Alexanderplatzes ein riesiges Aquarium in einem Luxushotel des Betreibers Radisson geplatzt. Das Großaquarium Aquadom im Sea Life (im selben Gebäudekomplex) war nach Angaben der Betreiber das „größte, zylindrische freistehende Aquarium der Welt“, eine vielen Touristen bekannte Attraktion in Berlin.

Es war ein Behälter aus Acrylglas, der 16 Meter hoch war und einen Durchmesser von 11,5 Metern hatte. Besucher konnten in einem Aufzug durch das Innere des Aquariums hindurch fahren.

Verwüstung in Berlin-Mitte: Die Wassermassen haben etliche Gegenstände aus dem Hotel gespült. Die Einsatzkräfte haben das Areal im Zentrum der Hauptstadt großflächig abgesperrt.
Verwüstung in Berlin-Mitte: Die Wassermassen haben etliche Gegenstände aus dem Hotel gespült. Die Einsatzkräfte haben das Areal im Zentrum der Hauptstadt großflächig abgesperrt.
Foto: picture alliance/dpa | Christoph Soeder

In dem Becken lebten demnach etwa 1500 Fische über 100 verschiedener Arten. Gefüllt war das Aquarium mit einer Million Liter Salzwasser. Das wären 1000 Kubikmeter Wasser mit einem Gewicht von 1000 Tonnen. Das Aquarium wurde den Angaben zufolge bis Sommer 2020 umfassend modernisiert. Der Unfallort befindet sich ganz in der Nähe des Berliner Alexanderplatzes mit dem Fernsehturm.

Wegen der schweren Beschädigungen an dem Berliner Großaquarium müssen auch die Gäste des umgebenden Hotels das Gebäude verlassen. Das erklärte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr am Freitagmorgen. Rund 350 Personen hätten sich noch in dem Hotel befunden.

Die Bundestagsabgeordnete und stellvertretende FDP-Landesvorsitzende von Rheinland-Pfalz, Sandra Weeser, war als Gast in dem Hotel. Sie habe viele tote Fische gesehen, sagt sie.
Die Bundestagsabgeordnete und stellvertretende FDP-Landesvorsitzende von Rheinland-Pfalz, Sandra Weeser, war als Gast in dem Hotel. Sie habe viele tote Fische gesehen, sagt sie.
Foto: Iconoclash Photography

Zu den Menschen, die aktuell in dem nun verwüsteten Hotel übernachtet hatten, zählt auch die FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Weeser aus Betzdorf. Sie sei im Tiefschlaf geweckt worden und habe zunächst an etwas wie ein Erdbeben gedacht, sagte Weeser am Freitagmorgen. Es habe aber nur einen kurzen Knall und ein „kurzes Beben des Gebäudes“ gegeben. Darum sei sie zunächst wieder eingeschlafen. Erst aus den Medien habe sie dann erfahren, was im Hotel passiert sei. Polizei und Feuerwehr hätten dann später die Gäste informiert.

Verwüstung und tote Fische

Im Hotel sehe es derzeit „ein bisschen wie im Kriegsgebiet“ aus, beschrieb Weeser. „Es ist ein Bild der Verwüstung mit vielen toten Fischen und Scherben.“ Sie habe viele verendete Tiere gesehen: „Die, die vielleicht noch gerettet hätten werden können, waren erfroren.“

In der Vergangenheit schwammen unter anderem diese Silberflossenblätter im AquaDom in Berlin, der nun zerstört ist.
In der Vergangenheit schwammen unter anderem diese Silberflossenblätter im AquaDom in Berlin, der nun zerstört ist.
Foto: Annette Riedl/dpa

Für einige Tiere könnte es indes noch Rettung geben: Almut Neumann, Umweltstadträtin von Berlin-Mitte, sagte, etwa 400 bis 500 kleinere Fische befänden sich derzeit in Aquarien unter der Lobby des Hotels. Allerdings seien diese Gefäße zurzeit nicht mit Strom versorgt. „Das ist ein Problem. Die Fische in den Aquarien brauchen Strom für die Sauerstoffzufuhr.“ Die Fische sollen nun an einen anderen Ort gebracht werden.