Gigantisches Aquarium in Berliner Hotel geplatzt – Bundestagsabgeordnete aus Betzdorf schlief dort
Am Morgen ist unweit des Berliner Alexanderplatzes ein riesiges Aquarium in einem Luxushotel des Betreibers Radisson geplatzt. Das Großaquarium Aquadom im Sea Life (im selben Gebäudekomplex) war nach Angaben der Betreiber das „größte, zylindrische freistehende Aquarium der Welt“, eine vielen Touristen bekannte Attraktion in Berlin.
Es war ein Behälter aus Acrylglas, der 16 Meter hoch war und einen Durchmesser von 11,5 Metern hatte. Besucher konnten in einem Aufzug durch das Innere des Aquariums hindurch fahren.
In dem Becken lebten demnach etwa 1500 Fische über 100 verschiedener Arten. Gefüllt war das Aquarium mit einer Million Liter Salzwasser. Das wären 1000 Kubikmeter Wasser mit einem Gewicht von 1000 Tonnen. Das Aquarium wurde den Angaben zufolge bis Sommer 2020 umfassend modernisiert. Der Unfallort befindet sich ganz in der Nähe des Berliner Alexanderplatzes mit dem Fernsehturm.
Wegen der schweren Beschädigungen an dem Berliner Großaquarium müssen auch die Gäste des umgebenden Hotels das Gebäude verlassen. Das erklärte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr am Freitagmorgen. Rund 350 Personen hätten sich noch in dem Hotel befunden.
Zu den Menschen, die aktuell in dem nun verwüsteten Hotel übernachtet hatten, zählt auch die FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Weeser aus Betzdorf. Sie sei im Tiefschlaf geweckt worden und habe zunächst an etwas wie ein Erdbeben gedacht, sagte Weeser am Freitagmorgen. Es habe aber nur einen kurzen Knall und ein „kurzes Beben des Gebäudes“ gegeben. Darum sei sie zunächst wieder eingeschlafen. Erst aus den Medien habe sie dann erfahren, was im Hotel passiert sei. Polizei und Feuerwehr hätten dann später die Gäste informiert.
Verwüstung und tote Fische
Im Hotel sehe es derzeit „ein bisschen wie im Kriegsgebiet“ aus, beschrieb Weeser. „Es ist ein Bild der Verwüstung mit vielen toten Fischen und Scherben.“ Sie habe viele verendete Tiere gesehen: „Die, die vielleicht noch gerettet hätten werden können, waren erfroren.“
Für einige Tiere könnte es indes noch Rettung geben: Almut Neumann, Umweltstadträtin von Berlin-Mitte, sagte, etwa 400 bis 500 kleinere Fische befänden sich derzeit in Aquarien unter der Lobby des Hotels. Allerdings seien diese Gefäße zurzeit nicht mit Strom versorgt. „Das ist ein Problem. Die Fische in den Aquarien brauchen Strom für die Sauerstoffzufuhr.“ Die Fische sollen nun an einen anderen Ort gebracht werden.