Berlin

Ergänzung fürs Tatü-Tata: Polizeiautos bekommen US-Sirene (mit Hörbeispiel)

Polizeiwagen in Deutschland sollen neben dem bekannten Blaulicht auch ein rotes Blinklicht und einen zusätzlichen Sirenenton nach US-Vorbild bekommen.

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Durch neue Signale soll das Anhalten von Fahrzeugen für Polizeibeamte sicherer werden, sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Freitag in Berlin und bestätigte damit Informationen der „Saarbrücker Zeitung“. Dadurch sollen Streifenwagen Autos nicht mehr überholen müssen, die sie stoppen wollen. Klassisches Martinshorn und Blaulicht hätten sich „zum Einleiten des Anhaltevorgangs als ungeeignet erwiesen“.

Nach einem Beschluss der Innenministerkonferenz der Länder hat das Bundesministerium eine Verordnung auf den Weg gebracht. Der Bundesrat muss der Neuregelung noch zustimmen.

Polizeifahrzeuge dürfen demnach mit nach vorn gerichteten Leuchten für rotes Blinklicht ausgestattet werden sowie mit Signalgebern für rote Lichtschrift. Sie könnte etwa «Anhalten, Polizei» anzeigen. Damit soll erreicht werden, dass Streifenwagen besser wahrgenommen werden und ein vorausfahrendes Auto nicht mehr eigens überholen müssen, um es zum Halten zu bringen. «Die Polizeibeamten sehen so die Insassen des kontrollierten Fahrzeugs jederzeit vor sich», sagte der Ministeriumssprecher.

Dabei sieht die geplante Regelung vor, dass das neue Tonsignal nur in Verbindung mit dem roten Blinklicht aktiviert werden darf. Blaues und rotes Blinklicht dürfen nicht zusammen eingeschaltet werden.

Die Gewerkschaft der Polizei reagierte zurückhaltend auf die Pläne. Inwiefern mit zusätzlichen Signalen neue Anhalteverfahren erreicht werden könnten, sollte eingehender geprüft werden, sagte ein Sprecher auf Anfrage in Berlin. Statt sich mit einem solchen Detail zu beschäftigen, solle die technische Ausstattung von Streifenwagen grundsätzlich auf den Prüfstand gestellt werden. Inwiefern Wagen umgerüstet werden, muss sich zeigen, da die Polizei Ländersache ist.

In Weimar hatte es einen längeren Verwaltungsvorgang ausgelöst, als ein DRK-Fahrzeug mit einem auch „Yelp“ genannten Signal nach US-Vorbild unterwegs war. Das DRK stellte schließlich das Signal um. Die Verwaltung hatte darauf gedrängt, weil es vielfach als störend empfunden werde.

Vereinzelt gibt es auch bereits in Deutschland Polizeifahrzeuge, die mehr Sound und Lichteffekte drauf haben als gewohnt, wie dieses Video zeigt:

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