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Symbolfiguren ziehen seit jeher Hochachtung und Hass auf sich: Der Greta-Effekt ist nichts Neues – eine Analyse

Von Andreas Pecht
Greta Thunberg (Mitte) bei Klimaprotesten in Kanada: Für die einen ist sie eine Heldin, die endlich Bewegung in die Klimapolitik gebracht hat, für viele andere ist die 16-Jährige dagegen eine Hassfigur.
Greta Thunberg (Mitte) bei Klimaprotesten in Kanada: Für die einen ist sie eine Heldin, die endlich Bewegung in die Klimapolitik gebracht hat, für viele andere ist die 16-Jährige dagegen eine Hassfigur. Foto: dpa

An Greta Thunberg scheiden sich die Geister. Die inzwischen weltbekannte 16-jährige Aktivistin aus Schweden gilt den einen als mutige Streiterin und Hoffnungsträgerin im Kampf gegen den Klimawandel. Andere feinden sie an als besessene Radikale, gar als „Ökofaschistin“, die der Menschheit ihre Vorstellung vom richtigen Leben aufzwingen wolle. Eine dritte Strömung sieht in dem Mädchen vor allem ein von Eltern und Hintergrundmächten um des Profit willens missbrauchtes, krankes Kind, das selbst gar nicht wisse, was es sagt und tut. Einerseits also Hochachtung bis teils hin zur Verehrung, andererseits Ablehnung bis hin zum blanken Hass.

Lesezeit: 3 Minuten
Ist diese extreme, sich auf eine einzelne Person kaprizierende Polarisierung ein spezielles Greta-Phänomen? Oder ist sie womöglich ein erst im Internetzeitalter typisch gewordenes Symptom? Ein Blick in jüngere wie ältere und sehr alte Vergangenheit spricht eher gegen beides. Denn die Geschichte steckt voller Fälle, in denen Symbol- oder Galionsfiguren auf ...