Edertal

Am Edersee steht ein Haus auf dem Kopf – hessenweit einzigartig

Der Anblick ist verwirrend: Das schwarze Spitzdach steht auf einer Rasenfläche, in einigen Metern Höhe stehen - hängen - kopfüber Regentonne, Fahrrad oder eine Sitzbank vor dem knallroten Häuschen mit den weißen Fenstern.
Der Anblick ist verwirrend: Das schwarze Spitzdach steht auf einer Rasenfläche, in einigen Metern Höhe stehen - hängen - kopfüber Regentonne, Fahrrad oder eine Sitzbank vor dem knallroten Häuschen mit den weißen Fenstern. Foto: dpa

Unweigerlich wird fast jeder Autofahrer in Edertal-Affoldern langsamer. Steht da ein Haus auf dem Kopf? Ja, tut es. „Das war eine Schnapsidee, die im Urlaub in Amerika entstanden ist“, erzählt Michael Neuschäfer-Rube. Er und seine Freunde Mike Zeleznik und Rainer Classen haben das Projekt in ihrer Freizeit auf die Beine – oder besser: auf's Dach gestellt.

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„Bei uns ist alles verkehrt herum“, sagt er. „Viele waren skeptisch. Freunde und Familie haben gesagt: „Ihr habt eine Meise““, erzählt der 45-Jährige, doch das habe das Trio nur noch mehr angestachelt.

Unweigerlich wird fast jeder Autofahrer in Edertal-Affoldern langsamer. Steht da ein Haus auf dem Kopf? Ja, tut es. „Das war eine Schnapsidee, die im Urlaub in Amerika entstanden ist“, erzählt Michael Neuschäfer-Rube. Er und seine Freunde Mike Zeleznik und Rainer Classen haben das Projekt in ihrer Freizeit auf die Beine – oder besser: auf's Dach gestellt.

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„Bei uns ist alles verkehrt herum“, sagt er. „Viele waren skeptisch. Freunde und Familie haben gesagt: „Ihr habt eine Meise““, erzählt der 45-Jährige, doch das habe das Trio nur noch mehr angestachelt.

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Die meiste Arbeit für die Inneneinrichtung hat das Trio selbst übernommen. „Die Teppichplatten haben uns fast verrückt gemacht“, sagt Classen.

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Der Tisch ist an die Decke geschraubt, vieles andere ist geklebt oder mit Klett befestigt.

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Das Vogelhäuschen davor steht ebenfalls auf dem Kopf – samt Holzvogel. Insgesamt 95 Quadratmeter hat das Gebäude zwei Drittel davon sind oben im „Erdgeschoss“, der Rest im unteren „Dachgeschoss“.

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Auch innen ist alles eingerichtet wie in einer normalen Wohnung, nur eben andersherum. Der Frühstückstisch ist gedeckt mit Tassen und Tellern, auch die Butter steht auf dem Küchentisch – aber alles hängt an der Decke.

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Der Anblick ist verwirrend: Das schwarze Spitzdach steht auf einer Rasenfläche, in einigen Metern Höhe stehen – hängen – kopfüber Regentonne, Fahrrad oder eine Sitzbank vor dem knallroten Häuschen mit den weißen Fenstern.

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Mehr als 200 000 Euro brachte das Trio zusammen, um ihre Idee zu verwirklichen. Doch bis zur Eröffnung war es ein langer Weg.

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Der Anblick ist verwirrend: Das schwarze Spitzdach steht auf einer Rasenfläche, in einigen Metern Höhe stehen – hängen – kopfüber Regentonne, Fahrrad oder eine Sitzbank vor dem knallroten Häuschen mit den weißen Fenstern. Das Vogelhäuschen davor steht ebenfalls auf dem Kopf – samt Holzvogel. Insgesamt 95 Quadratmeter hat das Gebäude zwei Drittel davon sind oben im „Erdgeschoss“, der Rest im unteren „Dachgeschoss“.

Auch innen ist alles eingerichtet wie in einer normalen Wohnung, nur eben andersherum. Der Frühstückstisch ist gedeckt mit Tassen und Tellern, auch die Butter steht auf dem Küchentisch – aber alles hängt an der Decke. Der Tisch ist an die Decke geschraubt, vieles andere ist geklebt oder mit Klett befestigt. Die meiste Arbeit für die Inneneinrichtung hat das Trio selbst übernommen. „Die Teppichplatten haben uns fast verrückt gemacht“, sagt Classen. Auch im Bad hängt die Toilette an der Decke. „Viele stellen sich drunter und drücken die Spülung“, erzählt er. Er habe schon überlegt einen kleinen Spaß einzubauen, sagt Classen lachend. Zudem ist das Haus um einige Grade geneigt. „Das soll den Effekt noch verstärken“, erklärt er. Immer wieder werde Besuchern – eher Männern als Frauen – davon schwindelig.

Mehr als 200 000 Euro brachte das Trio zusammen, um ihre Idee zu verwirklichen. Doch bis zur Eröffnung war es ein langer Weg. „Die Planung mit Unterlagen und Behörden hat zwei Jahre gedauert, der Bau nur sechs Wochen“, berichtet Neuschäfer-Rube, der eigentlich Fleischermeister ist und sich erst nach getaner Arbeit in seiner Metzgerei dem ungewöhnlichen Haus widmet.

„Die erste Reaktion war: Die Welt steht Kopf“, sagt die Bauamtsleiterin des Kreises Waldeck-Frankenberg, Susanne Paulus. Den ersten Vorschlag für ein Grundstück für das ungewöhnliche Haus habe sie aber ablehnen müssen, weil es mitten zwischen anderen Häusern stehen sollte. „Wenn ein Haus auf dem Kopf steht und sich dann noch in den Ort einfügen soll, wird es schwierig“, betont sie. Der jetzige Standort an einem Waldstück sei ideal. Auch die Ferienregion Edersee wirbt bereits mit der Attraktion.

Das Haus ist laut Classen bundesweit einzigartig. Andere auf dem Kopf stehende Häuser gibt es zwar bereits in Bispingen (Niedersachsen), Leipzig oder auf Rügen. „Das hier ist aber das erste, das auch über Kopf aufgebaut wurde. Die anderen sind umgedreht worden“, betont Classen. Besonders für die Zimmerer sei der Bau des Hauses „eine komische Arbeit gewesen“, erzählt er.

Bisher kommen viele Neugierige, um sich den Blickfang anzuschauen. „Der Zuspruch ist bislang sehr gut“, sagt Neuschäfer-Rube. Sie rechnen mit rund 10 000 Besuchern pro Jahr.

Und was erhoffen sie sich davon? „Schön wäre es, wenn es später auch mal die Rente aufbessert“, sagt Classen. Neuschäfer-Rube ergänzt: „Es soll so viel übrig bleiben, dass wir davon jedes Jahr nach Amerika fliegen können.“ Und vielleicht kommen sie dann irgendwann mit einer neuen, verrückten Idee zurück.