Mainz

Roboter unterstützt Neurochirurgen bei OP

Sven Kantelhardt, Oberarzt der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik  führt am Dienstag (28. 11. 2011) in der Uniklinik der  Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg- Universität in Mainz einen  Operations- Roboter vor.
Sven Kantelhardt, Oberarzt der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik führt am Dienstag (28. 11. 2011) in der Uniklinik der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg- Universität in Mainz einen Operations- Roboter vor. Foto: dpa

Navi für Neurochirurgen: In der Universitätsmedizin in Mainz unterstützt künftig ein Roboter die Ärzte bei Operationen an der Wirbelsäule. Laut Klinik ist dies europaweit bislang der einzige Einsatz eines solchen modernen Gerätes.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Mainz – Hightec im Operationssaal: In der Universitätsmedizin Mainz hilft ein Roboter künftig bei Operationen an der Wirbelsäule. Dank seiner Unterstützung könnten Schrauben sehr präzise in Wirbel eingesetzt werden, berichten die Mediziner.

In der Universitätsmedizin in Mainz unterstützt  künftig ein Roboter die Ärzte bei Operationen an der Wirbelsäule.
In der Universitätsmedizin in Mainz unterstützt künftig ein Roboter die Ärzte bei Operationen an der Wirbelsäule.
Foto: dpa

Navi für Neurochirurgen: In der Universitätsmedizin in Mainz unterstützt künftig ein Roboter die Ärzte bei Operationen an der Wirbelsäule. Es sei europaweit bislang der einzige Einsatz eines solchen modernen Gerätes, teilte die Klinik am Dienstag mit. Mit Hilfe des computergesteuerten Systems könnten Schrauben mit hoher Präzision platziert werden, erklärte Professor Alf Giese, Direktor der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik. Bei einer ganzen Reihe von Krankheiten müssen Wirbel mit Hilfe von Schrauben versteift werden – etwa bei Osteoporose oder Krebs.

Roboter unterstützt Neurochirurgen bei OP
Foto: dpa

Seit wenigen Wochen ist das 550 000 Euro teure Gerät in Mainz im Einsatz, bei rund einem Dutzend Patienten stand es mit am OP-Tisch. Mit dem Vorgängermodell hatten Giese und sein Team an einem anderen Krankenhaus bereits bei rund 200 Operationen Erfahrungen gesammelt. „Der Zugang über kleine Schnitte ist für die Patienten schonender als ein offener Eingriff“, sagte Oberarzt Sven Kantelhardt. „Sie benötigen weniger Schmerzmittel, zeigen eine bessere Wundheilung und genesen schneller.“

Vor dem Eingriff fertigen die Ärzte Computertomographie-Aufnahmen an, die in die Computersteuerung des Roboters eingespeist werden. Die Software errechnet je nach Anatomie und Diagnose einen optimalen Operationsplan. Der eigentliche Roboter ist kleiner als eine Colabüchse und wird über eine Klemme an der Wirbelsäule befestigt. Dann werden erneut Aufnahmen gemacht – diesmal mit dem Röntgengerät. Mit diesen gesammelten Informationen berechnet das Gerät die richtige Position einer Schraube.

„Alle erforderlichen Planungen, Schnitte und Eingriffe führt der Chirurg eigenhändig durch“, erklärte Kantelhardt. „Der Roboter führt ihn lediglich exakt an die vorher berechnete Stelle.“ An der Universitätsmedizin ist den Angaben zufolge bislang nur ein anderer OP-Roboter regelmäßig im Einsatz – in der Urologie.