Mainz

Mainzer Fachleute montieren weltweit größtes Radioteleskop auf 3000 Meter Höhe

Mainzer Fachleute montieren weltweit größtes Radioteleskop auf 3000 Meter Höhe
Ingenieure und Techniker beim Montieren einer Parabolantenne. Foto: inform Mechatronics

Ingenieure und Techniker aus Mainz installieren in der Atacama-Wüste in Chile auf 3000 Metern Höhe Radioteleskope zur Erforschung des Weltraums. Ende 2012 sollen insgesamt mehr als 60 Parabolantennen mit jeweils zwölf Metern Durchmesser aufgebaut sein.

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Mainz – Ingenieure und Techniker aus Mainz installieren in der Atacama-Wüste in Chile auf 3000 Metern Höhe Radioteleskope zur Erforschung des Weltraums. Ende 2012 sollen insgesamt mehr als 60 Parabolantennen mit jeweils zwölf Metern Durchmesser aufgebaut sein.

25 davon werden im Auftrag der Europäischen Südsternwarte (ESO) von einem europäischen Industriekonsortium unter Beteiligung des Mainzer Unternehmens MT Mechatronics in Zusammenarbeit mit dem Ingenieur-Dienstleister inform GmbH aufgebaut. Es ist das derzeit größte Radioastronomie-Projekt der Welt.

Die Montage-Arbeiten unter Federführung von MT Mechatronics sind für alle Beteiligten „reizvoll und anspruchsvoll zugleich“, sagt Geschäftsführer Peter Fuchs. Insgesamt sind zeitweise mehr als 30 Fachleute vor Ort, um die jeweils 100 Tonnen schweren Antennen zu montieren. Dazu gehören neben Ingenieuren von MT Mechatronics und der inform GmbH vor allem Wissenschaftler und Arbeitskräfte aus den anderen beteiligten europäischen Staaten und aus Chile.

„Die Mitarbeit in einem solchen Team setzt neben Fachwissen auch interkulturelle und sprachliche Kompetenz voraus“, sagt inform-Geschäftsführer Dr. Markus Hilleke. „Gerade für junge Menschen und Fachleute, die noch nicht familiär gebunden sind, ist ein solcher Einsatz eine besondere persönliche Erfahrung und wichtig für ihre Karriere als Ingenieure und Techniker.“

Ziel: Bisher unbekannte Planeten entdecken

Mit Radioastronomie können Strahlungsquellen in sehr weit entfernten Galaxien und damit bislang unbekannte Planeten entdeckt werden. „Die Radiowellen sind ein relativ neues Beobachtungsfeld für die Astronomie“, erklärt Thomas Zimmerer, Verkaufsleiter bei MT Mechatronics. Um dabei atmosphärische Störungen wie zum Beispiel durch Wasserdampf zu reduzieren, wird die Anlage unter dem Titel ALMA (Atacama Large Millimeter Array) zunächst in .000 Metern Höhe montiert und dann auf 5000 Meter Höhe transportiert.

Tagsüber bis zu 40 Grad, nachts bis zu minus 10 Grad

Die Atacama-Wüste im Norden Chiles gilt als eine besonders trockene Gegend der Erde. Tagsüber wird es bis zu 40 Grad heiß, nachts fällt das Thermometer nicht selten bis auf minus 10 Grad. Selbst für hart gesottene und erfahrene Ingenieure sind das ganz besondere Herausforderungen.

Dass sich MT Mechatronics auf der Suche nach fachlicher Unterstürzung unter anderem für die inform GmbH entschieden hat, lieg laut Thomas Zimmerer nicht nur an der räumlichen Nähe der beiden Mainzer Unternehmen: „Wir brauchen Ingenieure auf hohem technischen Niveau. Vor Ort geht es nicht nur um die Montage, sondern um Kenntnisse in Technik, Projektabwicklung und Prozessmanagement gleichermaßen.“ Beide Unternehmen wollen ihre Zusammenarbeit bei anderen technologischen Projekten fortsetzen.