Mobil immer bester Datenfluss: Neuer Sonderforschungsbereich verknüpft Bluetooth, WiFi und LTE

Bei Rhein in Flammen in diesem Jahr konnte kaum ein Besucher seine Eindrücke auch live teilen: Twitter, Facebook, SMS - gingen nicht, Netze überlastet. Forscher verschiedener Disziplinen arbeiten an Lösungen, damit Daten immer gleichbleibend gut fließen können.
Bei Rhein in Flammen in diesem Jahr konnte kaum ein Besucher seine Eindrücke auch live teilen: Twitter, Facebook, SMS - gingen nicht, Netze überlastet. Forscher verschiedener Disziplinen arbeiten an Lösungen, damit Daten immer gleichbleibend gut fließen können. Foto: Thomas Frey

Darmstadt/Bonn – Ein Video streamen, wo man bislang im überlasteten Netz oft nicht mal eine Seite aufrufen konnte? Eine Sonderforschungsgemeinschaft von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen arbeitet daran. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat dafür gerade acht Millionen Euro bewilligt.

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Darmstadt/Bonn – Ein Video streamen, wo man bislang im überlasteten Netz oft nicht mal eine Seite aufrufen konnte? Eine Sonderforschungsgemeinschaft von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen arbeitet daran. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat dafür gerade acht Millionen Euro bewilligt.

Es soll der „Blick in die Zukunft der Kommunikationssysteme“ sein: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat einen Sonderforschungsbereich „MAKI – MultiMechanismen-Adaption für das künftige Internet“ bewilligt, der in den nächsten vier Jahren acht Millionen Euro erhält, um mobilen Datenaustausch zu verbessern. Nutzer werden einfach umgeleitet auf andere Übertragungswege. Der Datenfluss soll bei unterschiedlichen Rahmenbedingungen möglichst gleichbleibend gut bleiben. Selbst auf Volksfesten und bei großen Sportveranstaltungen hätte der Nutzer zukünftig stabilen Empfang.

Gleiche Qualität bei varriierenden Rahmenbedingungen

„Wir entwickeln entsprechende Verfahren, mit denen sich in Zukunft Kommunikationssysteme im laufenden Betrieb flexibel an Veränderungen anpassen. So kann selbst unter stark variierenden Rahmenbedingungen eine gleichbleibende Qualität gewährleistet werden“, erklärte Prof. Ralf Steinmetz von der TU Darmstadt in einer Mitteilung. Zunächst war keine Stellungnahme zu erhalten, wie weit die Forscher in den vier Jahren kommen wollen.

MAKI soll als Chance begreifen, was bislang eine Schwierigkeit darstellt: Die Vielfalt der bisher bestehenden Standards Bluetooth, WiFi und jetzt auch LTE für drahtlose Verbindungen: Die jeweiligen Stärken sollen so verbunden und genutzt werden, um bestmöglichen Datenfluss zu sichern. Deshalb geht es vor allem um geordnete Übergängen im laufenden Betrieb. Eine unüberschaubare Anzahl an Diensten, Protokollen und Mechanismen, die auf unterschiedlichen Technologien und Rahmenbedingungen aufbauen, müssen in Einklang gebracht werden.

In diesem Sonderforschungsbereich kommt die Expertise von 13 Fachgebieten der TU Darmstadt zusammen, dazu sind Experten der RWTH Aachen sowie eine Forschungsgruppe der University of Illinois at Urbana-Champaign angeschlossen.

DFG bewilligt elf neue Sonderforschungsbereiche

Der Sonderforschungsbereich ist einer von insgesamt elf, die zum neuen Jahr eingerichtet werden. Das teilte die Deutsche Forschungsgemeinschaft nach der Sitzung des Bewilligungsausschusses mit (PDF). Die Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und das Institut für Molekulare Biologie gGmbH Mainz sind bei einem neuen Sonderforschungsbereich "Molekulare und zelluläre Mechanismen der neuralen Homöostase“ beteiligt. Er soll die grundlegenden Vorgänge innerhalb des Nervensystems untersuchen, die durch das gesamte Leben einen Zustand der Stabilität herstellen beziehungsweise aufrechterhalten, wie es von der DFG heißt.

Autor:
Lars Wienand
(Mail, Google+)