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Business-Netzwerk Xing bekommt neuen Chef: Groß-Selbeck geht

Stefan Groß-Selbeck hört als CEO bei Xing auf.
 
Stefan Groß-Selbeck hört als CEO bei Xing auf.   Foto: Xing

Im Schatten von Facebook sind auch die Business-Netzwerke für Kontakte im Beruf größer geworden. Der ehemalige Ebay-Manager Stefan Groß-Selbeck hat Umsatz und Gewinn von Xing in vier Jahren mehr als verdoppelt. Zum Jahresende verlässt er das Unternehmen.

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Xing bekommt einen neuen Chef: Die Aufgaben des Internet-Unternehmers Stefan Groß-Selbeck als Vorstandsvorsitzender des Karriere-Netzwerks übernimmt Thomas Vollmoeller, bislang Vorstandsvorsitzender der Schweizer Handels- und Logistik-Holding Valora, wie XING am Dienstag mitteilte. „Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, Xing einem Nachfolger zu übergeben“, sagte Groß-Selbeck am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. „Ich persönlich habe mich entschieden, nach vier Jahren neue Wege zu gehen.“ Welche das sein werden, mochte der 44-Jährige ehemalige Deutschland-Chef von Ebay noch nicht sagen.

Der 52-Jährige Vollmoeller soll Mitte August bei Xing anfangen. Vor der Übernahme des Valora-Managements hatte Vollmoeller beim Kaffeehändler Tchibo das E-Commerce-Geschäft aufgebaut. Valora teilte am Dienstag mit, Vollmoeller wolle nach Deutschland zurückkehren, um wieder näher bei seiner Familie zu sein.

Groß-Selbeck scheidet zum Jahresende bei Xing aus. „Da haben wir eine ausreichende Übergangsphase, damit sichergestellt ist, dass wir Kontinuität haben und das Geschäft weiter entwickeln“, erklärte der Manager. „Das ist wichtig, weil wir in diesem Jahr noch eine Reihe neuer Produkte starten werden.“

Bei Xing können Mitglieder ein persönliches Profil anlegen und dieses öffentlich freigeben oder den Zugriff für die eigenen bestätigten Kontakte beschränken. Die kostenlose Mitgliedschaft ist auf die Kernfunktionen eingeschränkt. Die kostenpflichtige Mitgliedschaft bietet erweiterte Such- und Kommunikationsmöglichkeiten. Xing ist Marktführer in den deutschsprachigen Ländern; insgesamt nutzen mehr als elf Millionen Menschen die Xing-Dienste, darunter in Spanien und der Türkei.

„Es waren vier erfolgreiche Jahre, wir haben viel erreicht“, sagte Groß-Selbeck. „Wir haben uns bei allen wichtigen Parametern – Umsatz, Gewinn, Mitglieder und Unternehmenswert – mehr als verdoppelt.“ Während der Leitung von Groß-Selbeck wurde die Belegschaft von 160 auf 450 Mitarbeiter ausgebaut, der Unternehmenswert etwa verdoppelt. Für 2011 wies Xing allerdings einen Verlust von 4,6 Millionen Euro aus; Grund war ein im Ausland entstandener Wertberichtigungsbedarf in zweistelliger Millionenhöhe. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 66,2 Millionen Euro.

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