Archivierter Artikel vom 07.04.2014, 06:00 Uhr
Was in Erinnerung bleibt
- „Ich will da rein“, ruft der junge Abgeordnete Schröder nach einem Kneipenabend und rüttelt am Zaun des Kanzleramts in Bonn. 1998 wird sein Traum wahr. Rot-Grün gewinnt die Wahl, und Schröder wird Kanzler.
- „Hol mir mal ne Flasche Bier, sonst streik ich hier“: Sprüche wie dieser bei einer Autogrammstunde werden zum Markenzeichen seiner Volkstümlichkeit. Schröder verkörpert eine klassische Aufsteigergeschichte.
- Der „Basta-Kanzler“: Als Politiker, der auch mal ein Machtwort spricht, macht sich Schröder einen Namen. Dieser Stil kommt nicht überall gut an – schon gar nicht beim linken SPD-Flügel.
- Im Kosovo-Krieg beteiligt sich Deutschland 1999 an den Nato-Luftangriffen gegen Serbien. Es ist der erste Militäreinsatz der Bundesrepublik nach Ende des Zweiten Weltkriegs.
- Der Atomausstieg wird zur innenpolitischen Bewährungsprobe für Rot-Grün. 2001 setzt die Regierung den Ausstieg innerhalb von rund 20 Jahren durch einen Kompromiss mit der Energiewirtschaft durch.
- Nach den Terroranschlägen vom 11. September versichert Schröder den USA die uneingeschränkte Solidarität Deutschlands. In der Folge schickt die Regierung Bundeswehrsoldaten nach Afghanistan.
- Nein zum Irakkrieg: Als die USA anderthalb Jahre später den Irak angreifen, verweigert Schröder jedoch eine Beteiligung Deutschlands.
- Seine Agenda 2010 drückt Schröder nicht zuletzt gegen Widerstände in der SPD durch, um die Arbeitslosenzahl zu senken. Der Arbeitsmarkt wird flexibilisiert, der Druck auf Arbeitslose erhöht.
- Schließlich stellt Schröder 2005 die Vertrauensfrage. Der Bundestag folgt ihm nicht, es kommt zu Neuwahlen – so wie er es geplant hatte. Er will seine Macht vom Volk bestätigen lassen.
- Das rot-grüne Ende: Die Rechnung geht nicht auf. Am Wahlabend will er in der Elefantenrunde nicht wahrhaben, dass Angela Merkel Kanzlerin wird: „Wir müssen die Kirche doch mal im Dorf lassen.“ Später sagt er, sein Auftritt sei „suboptimal“ gewesen.