Winterausgabe von Rock am Ring? Die schönsten Aprilscherze [12. Update]

Fans bei Rock am Ring. Archiv.
Fans bei Rock am Ring. Archiv. Foto: dpa

Aprilscherze haben Tradition, das Internet ist an diesem 1. April 2014 praktisch nicht zu gebrauchen. Diesmal schlugen neben den geübten Spaßvögeln von Google unter anderem Microsoft und Zalando zu. Eine Liste der schönsten Aprilscherze.

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Bisheriger Höhepunkt unter den Aprilscherzen dürfte dieser sein: Unter der Web-Adresse www.nsa-hessen.de sucht ein „international tätiges Unternehmen in der Daten-Branche“ nach einem Übersetzer Hessisch/Deutsch. Der Sender FFH aus Hessen hatte dafür in vielen hessischen Tageszeitungen Anzeigen geschaltet.

Die Zahnspange mit 32-Megapixel-Kamera dachte sich der Windows-Hersteller Microsoft aus. „So kann der Nutzer schon mit leicht geöffnetem Mund Fotos und Videos aufnehmen. Über den mitgelieferten Spangenbügel können Telefonate geführt werden“, hieß es in einer Pressemitteilung von Dienstag. Die Idee passt zum aktuellen Trend zur tragbarer Elektronik.

Samsung hat laut „Samsung Tomorrow“ derweil den Smart-Handschuh verbreitet, der mitsamt Bildschirm und Druckpunkten endlich das Handy überflüssig macht.

Der Hersteller elektronischer Thermostate Nest konnte für seinen Flugzeug-Aprilscherz den Gründer der Fluglinie Virgin, Richard Branson, gewinnen. Gemeinsam mit Nest-Chef Tony Fadell stellte Branson in einem Video Thermostate für jeden Flugzeug-Sitz vor, die Klimabedingungen aus verschiedenen Weltregionen in Maschinen seiner Airlines bringen sollen.

Nest gehört inzwischen zu Google, das für seine Aprilscherze bekannt ist. Google kündigte einen neuen Fotoeffekt für sein Online-Netzwerk Google Plus an. Nutzer sollen Fotos so bearbeiten können, dass der Sänger und Schauspieler David Hasselhoff mit auf dem Bild auftaucht.

Der Online-Händler Zalando kündigte die Einführung von Öffnungszeiten auf seiner Website an. Von Montag bis Samstag zwischen 10 und 20 Uhr werde man online künftig geöffnet haben, teilte der „Chief Innovation Officer“ des Unternehmens mit.

Der Mediendienst Turi2 kündigte den Start eines neuen Lifestyle-Magazins namens „Bart“ an. Herausgeber werde Bartträger Kai Diekmann. Eine Jugendbeilage ist ebenfalls dazu geplant. Titel: „Flaum“.

Das ZDF kündigte an, dass Markus Lanz ab 2015 neuer Chefsteward auf dem Traumschiff werde. Wetten dass werde dagegen von Jan Böhmermann moderiert.

Der Sender Viacom kündigte einen eigenen Sender 24Kitten.com an, einen 24-Stunden-Kanal, der ausschließlich Katzen zeigt – inklusive „Cat Doctor“ und fallschirmspringenden Vierbeinern.

Der Datensammeldienst Paybeck hat unterdessen angekündigt, statt Punkten künftig Striche zu sammeln, das sei einfach digitaler.

Die „Basler Zeitung“ vermeldet, dass die Schwiz als erster Staat nach Russland die Krim anerkennen will. So wolle man sich längerfristig den Zugang zu Eisenerz und hochwertigen Heizdecken sichern.

Nicht mehr mithalten kann da der Postillon, der bewusst ein Zeichen setzt gegen „die albernen Lügen und Aprilscherze, die in vielen weniger seriösen Medien an diesem Datum verbreitet werden“.

Andere Länder, andere Scherze: Die „Thurgauer Zeitung“ in der Schweiz hat ein Motorschiff MS St. Gallen auf dem Bodensee ausgemacht, das als „Schwingerschiff“ unterwegs sei. Das Schwingen, auch Hosenlupf genannt, ist eine in der Schweiz beliebte Variante des Ringens, die auf Sägemehl ausgeübt wird. Der Hintergrund der fiktiven Meldung ist hier allerdings real: Kürzlich machte ein „Swingerschiff“ auf dem Bodensee von sich reden, bei dem es um frivolen Partnertausch ging.

In der Region hat der Kreuznach-Blog eine feine Idee visuell ansprechend gestaltet. So testet der DRK-Blutspendedienst vollautomatisch agierende Blutdrohnen, die im Fall lebensbedrohlicher Notfälle Blut aus den Kühllagern des Blutspendedienstes direkt zu den Krankenhäusern liefern könnte.

Investigativer Journalismus: Die Kollegen der Westerwälder Zeitung haben herausgefunden, dass die National Security Agency, besser bekannt unter der Abkürzung NSA, den Köppelturm als Lauschstation nutzt. „Schauen Sie sich doch nur mal die Lage des Köppels an und von wie weit her in der Region der Turm zu sehen ist. Einen besseren Lauschposten finden Sie so schnell nicht. Wir gingen auch bisher immer davon aus, dass das im Westerwald längst bekannt ist“, erklärte ein NSA-Mitarbeiter.

Im Rhein-Lahn-Kreis steht ein Jahrhundertprojekt bevor: Die Bewohner der rechten Rheinseite sollen umgesiedelt werden. Und zwar auf die linke Rheinseite, in den Rhein-Hunsrück-Kreis, berichtet die Rhein-Lahn-Zeitung. Argument: Damit werde dem demografischen Wandel entgegengewirkt. Aufgefüllt werden sollen leer stehende Gebäude in den dortigen Innenstädten, das stärke nachhaltig die Zentren.

Nach Recherchen der Bild-Zeitung wird der Bau des Flughafen Berlin Brandenburg (BER) mindestens acht Milliarden Euro kosten. „Ich würde sagen: Aprilscherz“, sagte der Vize-Aufsichtsratschef Bretschneider am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. „In den Aufsichtsratsunterlagen stehen nirgendwo solche Zahlen.“ Der Berliner Senatssprecher Richard Meng sagte: „Ich kommentiere nicht jeden Unsinn.“

Thomas Anders kandidiert für Liberale im Koblenzer Stadtrat, meldet die FDP bei Facebook. Demnach freute sich Fraktionschefin Birgit Hoernchen schon auf den Weltstar. „Das freut mich sehr. Thomas ist ein bekennender Koblenzer, der immer wieder auf internationalen Bühnen und in internationalen Interviews auf seinen Wohnort aufmerksam macht.“ Er wolle sich besonders um kulturelle Themen kümmern.

Die Schönstätter Marienschule muss ab 2015 auch Jungs aufnehmen: Wie die Schule auf ihrer Internetseite bekannt gab, muss sie eine Anordnung des Mainzer Bildungsministeriums ausführen und zur gemischten Schule werden. Das habe mit der Frauenquote zu tun. Und es gebe auch schon Lösungsansätze in der Toilettenfrage.

Stadtbad wird zur Fischzuchtanlage: Paukenschlag bei der Frage, was aus dem maroden Koblenzer Stadtbad werden soll – das Koblenzer Cateringunternehmen SPService GmbH will das Bad kaufen und daraus eine Fischzuchtanlage machen, meldet die Firma auf ihrer Internetseite. In Zusammenarbeit mit dem Mosellum sollen Fische gezüchtet werden, die teils in Rhein und Mosel ausgesetzt werden sollen, teils aber auch auf einem Fischmarkt auf dem Vorplatz verkauft werden sollen. So soll das Problem des darbenden Koblenzer Wochenmarkts gleich mit gelöst werden.

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Google hat traditionell gleich mehrere Aprilscherze auf Lager. Der schönste ist die Pokemon Challenge bei Google Maps. Auf dem weltweiten Kartendienst sind 150 Figuren der Spielserie aus den Neunzigern versteckt. Wer sie findet, kann sie einfangen und in seinem Pokedex sammeln – wie damals beim Originalspiel. Das funktioniert tatsächlich und ist mit Hilfe von Positionslisten, die im Internet kursieren, auch machbar.

Ihr Leserkreis ist eine feine, aber eben auch kleine Gemeinde mit Nerd-Einschlag, die Hipster-Postille: „De:Bug“. Auf seiner Onlineseite meldet das Magazin nun: „Es ist uns eine besondere Ehre anzukündigen, dass De:Bug wieder zurück zu seinen Wurzeln im Zeitungsformat findet. In monatelangen Verhandlungen ist es uns gelungen eine Einigung mit der BZ zu erzielen, die es uns ermöglicht, die De:Bug noch im Frühling als Wochenzeitung (!!!) wiederzubeleben.“

Eine verrückte Liebesgeschichte wird noch irrer! – Das meldet die Bunte am frühen Morgen. Fußballprofi Rafael van der Vaart (31, Hamburger SV) und seine gerade geschiedene Ex-Ehefrau Sylvie Meis (35) sind wieder zusammen! Sabia Boulahrouz (36), ehemals beste Freundin von Sylvie und zuletzt Lebensgefährtin von Rafael, ist bereits aus seiner Hamburger Villa ausgezogen!

„Es ist eine Entscheidung, die eigentlich überfällig war“, schreibt die ARD auf Tagessschau.de: „Die Landesrundfunkanstalten der ARD haben beschlossen, die spannendsten Brennpunkte zu aktuellen Themen auf DVD und Blu-ray zu veröffentlichen. “Einmalige Momentaufnahmen der Zeitgeschichte werden so noch einmal für jedermann zugänglich„, so ARD-Chefredakteur Thomas Baumann. “Sie sind zwar nicht immer perfekt, aber das liegt in der Natur von Livesendungen. Das macht sie umso mehr zu authentischen Dokumenten der Geschichte."

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Foto: ARD

Der Nürburgring meldet, dass auf den bisherigen Campflächen B1 bis B4 in den kommenden Jahren mit der „Marek Lieberberg Arena“ eine neue Multifunktionshalle entstehen soll, welche nationale und internationale Künstler in die Eifel locken soll. Neben geplanten Konzerten soll diese für 25.000 Besucher ausgelegte Arena auch Heimat einer jährlich stattfindenden Winterausgabe von Rock am Ring sein, welche die Planung vorsieht.

Und die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord schickte eine Pressemitteilung, die wir der Vollständigkeit halber, komplett veröffentlichen: Seit einiger Zeit wird ein rückläufiger Fischbestand in vielen rheinland-pfälzischen Mittelgebirgsbächen beobachtet. Als ein Hauptverursacher wird hier immer wieder der Kormoran genannt. Als erfolgreiche Gegenmaßnahme gilt bisher der Abschuss des Vogels des Jahres 2010. Abschussanträge konnten in den letzten Jahren aus Artenschutzgründen jedoch nur in wenigen begründeten Einzelfällen zugelassen werden.

Beobachtungen am Gelbach zeigen nun eine vielversprechende neue Lösung auf. Im Rahmen des Fischmonitorings 2012 hatten Experten der SGD Nord festgestellt, dass sich die Fischpopulation im natürlich trüben Gelbach im Westerwaldkreis deutlich besser entwickelt als in den Nachbargewässern. Über fast 2 Jahre hat die SGD Nord die Zusammenhänge systematisch untersuchen lassen. Dazu der Fischereiexperte der SGD Nord, Lothar Jörgensen: „ Landesweit müssen wir feststellen, dass die Leitfischarten unserer Mittelgebirgsgewässer Äsche, Nase, Barbe deutlich rückläufig sind. Dem gegenüber hat unser Monitoring im Gelbach einen artenreichen, ausgewogenen Fischbestand ergeben.“ Die Experten der SGD Nord führen dieses darauf zurück, dass die Trübstoffe im Gelbach quasi als Tarnkappe funktionieren. Der Kormoran kann die Fische im trüben Wasser nicht orten.

Die SGD Nord überprüft derzeit eine landesweite Ausweitung dieser Methode einer ökologischen Vergrämung. Präsident Dr. Ulrich Kleemann: „Ich freue mich, dass das Umweltministerium unsere Überlegungen unterstützt. Wir werden in den nächsten Wochen gezielt bei den Naturschutzverbänden, den Kommunen und den Vertretern der Landwirtschaft für unser Vorhaben werben.“ Ziel ist es, durch verstärkte Erosion von landwirtschaftlichen Flächen die Trübung in den Mittelgebirgsgewässern zu erhöhen. Dazu soll durch gezielte ackerbauliche Bewirtschaftung der Bodeneintrag in die Bäche und Flüsse erhöht werden. Die Förderung der teilnehmenden Landwirte im Rahmen des Programms „Gewässerschonende Landwirtschaft“ wird durch die Wasserwirtschafts-verwaltung des Landes für die nächsten 3 Jahre sichergestellt.

Für weitere Fragen steht SGD Nord Abteilungsleiter Joachim Gerke unter der Telefonnummer 0261/1202521 zur Verfügung.

(Wird fortgesetzt.)

dpa/msc/eck/ske