Netzwelt
Schritt für Schritt ins Internet, Teil 4: Google weiß einfach (fast) alles

Doch ist Google, diese vielleicht nützlichste Erfindung seit Entdeckung der Elektrizität, nicht gleichzusetzen mit „dem Internet“. Und schon gar nicht mit dem Weltwissen.

dpa

Heute muss niemand mehr auswendig wissen, wie die Zahl Pi lautet oder in welchem Jahr der Eberswalder Goldschatz entdeckt wurde: Fast jegliches Wissen steht im Internet und lässt sich googeln.

Lesezeit 3 Minuten

Von unserem Digitalchef Marcus Schwarze

Gelegentlich fragt man sich schon, wie die Älteren unter uns früher die Dinge herausgefunden haben wie zum Beispiel, wann der französische Staatspräsident Giscard d'Estaing sein Amt verlor oder welche Zapfen im Auge angeregt werden, wenn man auf eine rote Fläche schaut. Heute ist das Googeln nach solchem Wissen selbstverständlich, also das Befragen der Suchmaschine Google. Eine Minderheit spricht auch vom „Bingen“ und geht lieber bei der Suchmaschine Bing auf die Suche (www.bing.de).

Damit man dort fündig wird, gilt es, die richtigen Suchwörter zu verknüpfen. „Reiseangebote für Paris“ (ohne Anführungszeichen) ist schon hinreichend genau, bei Bedarf kann man die Antworten durch die Ergänzung weiterer Suchwörter verfeinern, etwa: „Reiseangebote für Paris disneyland“, sofern der Vergnügungspark dabei eine Rolle spielen soll. Zwischen Groß- und Kleinschreibung wird nicht unterschieden.

Die Suche einschränken

Wenn Sie nur Angebote von einer bestimmten Internetseite finden möchten, können Sie die Suche weiter einschränken: „site:rhein-zeitung.de Reisen nach Paris disneyland“ findet passende Texte von unserer Internetseite Rhein-Zeitung.de. Wichtig: Hinter „site:“ steht kein Leerzeichen. Dabei kann man auch nach bestimmten Dateitypen suchen. Ein ergänzendes „filetype:pdf“ findet beispielsweise nur PDF-Dateien. Auch Word-Dokumente (doc), Power-Point-Dateien (ppt) und Excel-Formate (xls) lassen sich so gezielt aufspüren. Ebenso gezielt lassen sich Treffer aussortieren: Suchen Sie beispielsweise nach „Salsa-Rezept – Tomaten“, wenn die Zutat „Tomaten“ in dem „Salsa-Rezept“ nicht vorkommen soll – oder genauer: auf der Internetseite mit dem Rezept. Entscheidend ist das Minus vor dem Begriff „Tomaten“.

Nützlich: Google kann Maßeinheiten umrechnen, zum Beispiel durch eine Suche nach „20 Pfund in Euro“. Der Dienst zeichnet Funktionsgraphen: „(x/2)^2“. Dabei steht ^ für das mathematische „hoch“. Das gelingt auch in 3-D: „x^2+(y-sqrt(x^2))^2“. Und einfache Mathematik geht wie mit dem Taschenrechner: „102*12/17*pi=“.

Für zahlreiche weitere Begriffe bietet Google standardisierte Antworten. Dazu gehören Aktienkurse, Flugzeiten, Wettervorhersagen und viele Rubriken mehr. Bei diesen Treffern können Nutzer sicher sein, dass Google sie aus zumeist offiziellen und seriösen Quellen zur Verfügung gestellt hat. Bei der „normalen“ Websuche ist das dagegen nicht unbedingt der Fall. Da landet man auch schon mal auf Internetseiten, die „irgendwer“ erstellt hat. Der Wahrheitsgehalt sollte stets anhand des Rufs der Quelle überprüft werden – was manchmal schwierig ist.

Internetseiten erfasst

Wer will, kann zudem gezielt nach Bildern suchen: Dazu wechselt man auf die Webseiteimages.google.com oder im Menü auf „Bilder“. Karten finden sich unter maps.google.com, Videos unterYoutube.com, maschinell zusammengestellte Nachrichten unter news.google.com. Das US-Unternehmen Google hat im Grunde alle wesentlichen Internetseiten der Welt erfasst (und auch viele unwesentliche).

Doch ist Google, diese vielleicht nützlichste Erfindung seit Entdeckung der Elektrizität, nicht gleichzusetzen mit „dem Internet“. Und schon gar nicht mit dem Weltwissen. Wahrscheinlich noch einmal so viele Daten sind für Google unsichtbar hinterlegt in Datenbanken an Universitäten, in Behörden und Unternehmen, auf die Google keinen Zugriff hat. Und es gibt eine Art von Wissen, das im Internet nur aus zweiter Hand zu erfahren ist, wenn überhaupt: Googeln Sie mal nach der Frage, ob sich ablaufendes Wasser im Ausguss in einem Land auf dem Äquator links herum oder rechts herum dreht. Oder warum Kängurus nicht rückwärts laufen können. Oder wie das Pferd von Kaiser Wilhelm I. hieß.


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