Nutzer sauer: Facebook trennt zwischen App und Messenger

Kritik am Messenger-Zwang
Der Messenger-Zwang hat viele Facebook-Nutzer verärgert. Foto: Jens Büttner

Facebooknutzer hegen einen regelrechten Hass auf das Netzwerk und seine neue Nachrichtenfunktion. Im Netz wird die Umstellung von einer auf zwei Apps zum Austausch von Nachrichten zwischen Facebookfreunden hart kritisiert.

Lesezeit: 2 Minuten
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Von unserer Reporterin Jennifer de Luca

Bisher war die Nachrichten-Funktion in der App des Sozialen Netzwerks sehr bequem: Mit den Freunden chatten und Fotos verschicken – und das kostenlos. Nach und nach müssen allerdings alle Nutzer der Facebookapp auf die separate App des Netzwerks „Messenger“ umstellen. Bereits im Frühjahr hatte Facebook damit begonnen, seine Mitglieder auf den Wechsel bei der Nachrichtenfunktion aufmerksam zu machen.

Diese kostenlose App Messenger braucht man künftig, um weiterhin mit seinen Facebookfreunden Nachrichten austauschen zu können. Viele Nutzer wehren sich dagegen und machen ihrem Ärger im Internet Luft. Kritikpunkte: Facebooknutzer müssen jetzt zwei Apps nutzen, das nervt viele. Nach der Installation des Messengers werden außerdem etliche Berechtigungen verlangt. Darf Messenger auf ihre Fotos zugreifen? Darf Messenger ihren Standort abfragen? Darf Messenger Kontakte Synchronisieren? Darf Messenger dies, darf Messenger jenes mit ihren Daten machen... Für Facebook natürlich eine einfache Methode um weitere Daten von den mittlerweile 1,3 Milliarden Mitgliedern zu sammeln.

Natürlich belegt die Messengerapp derzeit den Spitzenplätze bei den meist geladenen Apps im Store für Apples iPhones und auch im Google Play Store für Android-Nutzer – aber wen wundert das bei einem „Herunterladezwang“. Zudem bewerten die Nutzer die App aktuell mit nur einem von fünf Sternen und Kommentaren wie: „Frechheit, dass Facebook mir diese App aufzwingt. Wenn es ginge, dann null Sterne.“ Auch beim Kurznachrichtendienst Twitter gibt es Kritik:

Facebook selbst argumentiert mit dem vielseitigeren Nutzen des Messengers. So lassen sich jetzt – nach Genehmigung des Zugriffs auf das Mikrofon – beispielsweise Video- und Sprachnachrichten verschicken. Die neue App sei außerdem deutlich schneller als die Facebookapp und sie ließe sich separat besser weiterentwickeln.

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Ist mir egal, eine App mehr oder weniger ist nicht schlimm.
10%
41 Stimmen
Das stört mich maßlos! Schon wieder eine App, die meine Daten ausspioniert!
44%
181 Stimmen
Ich finde es gut, solange dann beide Apps schön schnell sind.
2%
9 Stimmen
Mit Messenger Video- und Spachnachrichten versenden – find ich großartig!
1%
3 Stimmen
So ein Käse. Da telefoniere ich lieber mit meinen Freunden oder besuche sie.
43%
178 Stimmen


Vermutlich will Facebook mit der Auslagerung der Nachrichtenfunktion den Marktanteil gegenüber dem beliebten mobilen Messaging-Dienst Whatsapp erhöhen. In den USA hat das bereits funktioniert, dort liegt der Messenger auf Platz eins der Messenger-Apps.

Zumindest der Übergang von der Facebookapp hin zum Messenger ist bequem. Beide Anwendungen sind nach der Installation verbunden und das hin- und herswitchen einfach. Wer Pushbenachrichtigung eingeschaltet hat, bekommt eine Info über neue Nachrichten sowohl in der Facebook- als auch in der Facebook-Messengerapp. Über die Browseransicht auf dem Computer kann man die Nachrichtenfunktion von Facebook übrigens wie gewohnt nutzen. Und so können sich auch Smartphone-Nutzer helfen, die partout die App nicht installieren wollen: Indem sie im Browser die mobile Seite m.facebook.com aufrufen.