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Koblenz

Zwischen Mythos und Realität: Neue Ausstellung blickt auf 7000 Jahre Räuber am Mittelrhein

Von Stefan Schalles
Johannes Bückler alias Schinderhannes ist bis heute der wohl bekannteste Kriminelle in der Region und darf somit in der Ausstellung „Räuber – 7000 Jahre Tatort Mittelrhein“ natürlich nicht fehlen. Foto: Schalles
Johannes Bückler alias Schinderhannes ist bis heute der wohl bekannteste Kriminelle in der Region und darf somit in der Ausstellung „Räuber – 7000 Jahre Tatort Mittelrhein“ natürlich nicht fehlen. Foto: Schalles

Man hat schon einige Meter zurückgelegt in den ausladenden Gewölbegängen der Festung Ehrenbreitstein, hat die Raubzüge der Germanen längst hinter sich gelassen, ebenso den brutalen Überfall der Neuwieder Bande auf einen mit Geld beladenen Postwagen im Jahr 1799, da begegnet der Schinderhannes einem zum ersten Mal. Mit seinen kurz geschorenen Haaren und den stechenden Augen blickt er in die Leere, fast so, als könne er kein Wässerchen trüben. Dabei gilt Johannes Bückler, so sein bürgerlicher Name, als der bekannteste Gauner zwischen Trier und Koblenz, ein Mythos, der bis heute nachwirkt – und somit folgerichtig auch einen der Schwerpunkte setzt in der Schau „Räuber – 7000 Jahre Tatort Mittelrhein“, die seit Samstag im Haus der Kulturgeschichte zu sehen ist.

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Der Mensch als Raubtier Delinquenten dieser Art gab es allerdings lange vor dem Schinderhannes, genau genommen sind sie so alt wie die Menschheit selbst. „Es gibt neue anthropologische Studien, die bestätigen, dass der Homo sapiens grundsätzlich ein räuberisches Säugetier ist“, erklärt die Kuratorin der Ausstellung, Petra Habrock-Henrich. „Das heißt natürlich nicht, ...