Die Autoren Hanns-Josef Ortheil und Arnold Stadler wollen eine hochpolitische Debatte nur literarisch führen - das misslingt: Wenn Heimat ihre Unschuld verliert
Die Autoren Hanns-Josef Ortheil und Arnold Stadler wollen eine hochpolitische Debatte nur literarisch führen - das misslingt
Literarische Annäherung an einen hochpolitischen Begriff: Die beiden Schriftsteller Arnold Stadler (links) und Hanns-Josef Ortheil sprachen im Schloss Sayn während der Westerwälder Literaturtage über ihre Erfahrungen mit unterschiedlichen Heimaten. Foto: dpa kunst
Sayn. Es ist zunächst nicht ganz klar, wann genau und warum dieser literarische Abend über die Heimat kippt und in eine Ansammlung von Allgemeinplätzen mündet. Vielleicht hat der Schriftsteller Arnold Stadler diesen Moment geschaffen, als er sich im Gespräch mit dem Westerwälder Autoren Hanns-Josef Ortheil an der Politik von US-Präsident Donald Trump abarbeitet.
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Heimat, erfahren die Zuhörer im Schloss Sayn, ist für Stadler kein politischer Begriff – „wenn auch von politischer Seite weltweit darüber verfügt wird. Die Folgen sind Flucht und Vertreibung. Heimweh und Heimatlosigkeit, die auf der Welt zu einer Haupterfahrung des Menschen werden, sind schon gar nicht etwas Politisches, als wäre Heimat etwas, das mit Volks- oder Staatsgrenzen und einer Staatssprache übereinstimmte.