Was einst trennte, soll nun einen: Koblenz erhält Friedensglocke aus Munitionsresten
Von Stefan Schalles
So wie das Original von Michael Patrick Kelly soll auch die Koblenzer Friedensglocke aussehen – mit einem Unterschied: Die Nachbildung besitzt anstelle des Maschinengewehrs einen normalen Klöppel.Foto: Julia Pohle/artstar Verlag
1916 hieß es „Gold gab ich für Eisen“, 1940 dann „Spende des deutschen Volkes zum Geburtstag des Führers“: Um die Rüstungsindustrie mit den notwendigen Rohstoffen zur Waffenproduktion zu versorgen, wurden in Deutschland in den beiden Weltkriegen Hausgerätschaften, öffentliche Denkmäler, aber auch Zehntausende Kirchenglocken abmontiert, gesammelt und eingeschmolzen. Michael Patrick Kelly, bekannt als Popsänger und Mitglied der Kelly Family, stieß 2017 auf Berichte zu diesen Metallspenden und entschloss sich daraufhin, den Prozess als Zeichen gegen Gewalt umzukehren: Keine Kriegswaffen sollten mehr aus Metallglocken gegossen werden, sondern Metallglocken aus Kriegswaffen. Zusammenbringen sollten die Klangkörper, anstatt zu entzweien.
Lesezeit: 4 Minuten
Friedensglocke als Rarität
Wobei sich Kelly bei seiner Botschaft keineswegs auf reine Symbolik beschränkt: Seit drei Jahren tourt der Künstler mit seiner Peacebell, der Friedensglocke, inzwischen durchs Land, stellt sie aus, läutet mit ihr auf jedem seiner Konzerte eine Schweigeminute ein – und findet Nachahmer: Eine Replik des Originals steht seit ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
Registrieren Sie sich hier
Tragen sie Ihre E-Mail-Adresse ein, um sich auf Rhein-Zeitung.de zu registrieren.
Wählen Sie hier Ihre bevorzugte zukünftige Zahlweise.