Während die gekürten Fotografien an coronabedingten Unbill erinnerten, sorgten die Preise bei den Karikaturen für heitere Erleichterung. Der Mecklenburger Mario Lars sahnte mit seinem Cartoonstil und süffisanten Witz zum Motto „Zuhausebleiben“ den Hauptpreis (5000 Euro) ab: Eine Couchpotato in Feinripp und Hand in der Hose sinniert über die Tugenden der Isolation.
Lars verweist damit „Tagesspiegel“-Urgestein Klaus Stuttmann auf den mit 2000 Euro bedachten zweiten Platz. Unter dem Titel „Es lebe der Förderalismus“ hat Stuttmann sechzehn Arten gezeichnet, einen Mund-Nase-Schutz verkehrt zu tragen – zugeordnet den sechzehn Bundesländern. Zufall, dass das verrutschte Textil auf dem sachsen-anhaltinischen Kopf ausschaut wie eine Hitlerfrisur?
Mathias Hühn wendete sich auf dem dritten Platz (1000 Euro) dagegen einem ganz anderen Politiker zu und karikierte den AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland, der einen Baum beschimpft: Hühns Umsetzung des zum „Unwort des Jahres 2019“ gekürten Begriff „Klimahysterie.“ Den Politiker erkennt man laut Hühn natürlich am Dackel, der ihm aus der Tasche lugt – ein Verweis auf die bekannte Krawatte.