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„Little Joe – Glück ist ein Geschäft“: Die Blumen der Selbstoptimierung

Von Wolfgang M. Schmitt
Wer an diesen Blumen riecht, soll ein anderer Mensch werden: Emily Beecham spielt die skeptische Wissenschaftlerin Alice, die die Glücksverheißungen des neuen Industriezweigs kritisiert, aber von ihren Kollegen nicht ernst genommen wird.  Foto: Coop99, The Bureau, Essential Films/X Verleih
Wer an diesen Blumen riecht, soll ein anderer Mensch werden: Emily Beecham spielt die skeptische Wissenschaftlerin Alice, die die Glücksverheißungen des neuen Industriezweigs kritisiert, aber von ihren Kollegen nicht ernst genommen wird. Foto: Coop99, The Bureau, Essential Films/X Verleih

„Das Glück kennt nur Minuten, der Rest ist Warteraum“, sang einst Hildegard Knef. Ein schönes Lied, das heute eher auf taube Ohren stoßen dürfte. Dass der Mensch glücklich sein will, ist nicht verwunderlich und nicht neu, doch inzwischen hat sich eine mächtige Glücksindustrie entwickelt. Buchtitel suggerieren, dass sie die Glücksformel gefunden haben, windige Coachs bereichern sich am Unglück anderer Menschen, indem sie Glückskeksbotschaften in ganze Seminare verwandeln. Hersteller von Lifestylegetränken werben mit Glücksslogans und die Medikamentenindustrie wirft ständig neue Pillen auf den Markt, die einen zu einem glücklicheren Menschen machen sollen.

Lesezeit: 3 Minuten
In Zukunft könnte dieser Wunsch nach Glück noch stärker werden. Eine düstere Vision in künstlichem Laborlicht entwirft Regisseurin Jessica Hausner in ihrem Film „Little Joe – Glück ist ein Geschäft“. Eine neue Art Sie erzählt die Geschichte eines möglicherweise bald blühenden Industriezweigs: Alice Woodward, gespielt von Emily Beecham, ist Wissenschaftlerin und arbeitet ...