Schau im Mittelrhein-Museum widmet sich DDR-Kunst - und damit einer Epoche, die im Westen bis heute ignoriert wird
Im Kabinett verdrängter Geschichte: Koblenzer Mittelrhein-Museum zeigt Schau zu DDR-Kunst
Vor allem in Westdeutschland wird die Epoche ostdeutscher Nachkriegskunst bis heute weitestgehend ignoriert. Das Mittelrhein-Museum begegnet dieser Tendenz nun mit der Ausstellung „Gegenentwürfe. Ostdeutsche Graphik. 1945–1990“. Zu sehen ist darin auch Henri Deparades „Halle – Geiststraße“ (1987).
Kunstsammlung Gera

Die grauen Flecken deutscher Kunstgeschichte zu beleuchten – dieser Intention hat sich eine neue Ausstellung im Mittelrhein-Museum (MRM) verschrieben, die in ihrer thematischen Ausrichtung einzigartig ist in der Region: „Gegenentwürfe. Ostdeutsche Graphik. 1945–1990“ sucht die Auseinandersetzung mit einer Epoche, die, zumindest im Westen, bis heute weitgehend ignoriert wird – obwohl sie viel mehr zu bieten hat als ihre einschlägig bekannten Staatskünstler.

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„Wir wollen“, stellt Antje Kraus denn auch gleich klar, „das Bewusstsein dafür schärfen, dass es in Ostdeutschland neben den an das Regime angepassten Hauptrichtungen auch eine Vielzahl rand- und widerständiger Kunstpositionen gab.“ Kraus ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im MRM und zeichnet als solche verantwortlich für die Konzeption der Ausstellung, die mehr als 100 Arbeiten aus der Kunstsammlung Gera präsentiert.

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Kultur