Geschichte aus Satiresicht: Schau zeigt Karikaturen zum Deutsch-Französischen Krieg
Von Stefan Schalles
Karikaturen wurden im Deutsch-Französischen Krieg von beiden Seiten genutzt, um den militärischen Gegner zu diskreditieren. Hier schiebt der deutsche Michel den französischen Kaiser Napoleon III. nach dessen gescheitertem Eroberungsversuch zurück in den Rhein.Foto: Mittelrhein-Museum
Die spanische Bombe ist geplatzt“, schreibt König Wilhelm I. im Juli 1870 an seine Frau Augusta – und nimmt die Geschehnisse der darauffolgenden Tage in dieser Zeile gleich vorweg: Der Streit um die spanische Thronfolge ist nach Monaten diplomatischer Kontroversen schlussendlich eskaliert. Am 19. Juli, einige Tage nach Wilhelms Brief, erklärt Paris jenen Deutsch-Französischen Krieg, der den Grundstein legen wird für die knapp acht Jahrzehnte währende Erbfeindschaft beider Nationen. Die Ereignisse dieser Zeit beleuchtet das Koblenzer Mittelrhein-Museum (MRM) nun in einer neuen Kabinettausstellung – aus der (ungewohnten) Sicht zeitgenössischer Karikaturisten.
Lesezeit: 4 Minuten
Den Funken ans Pulverfass schlägt im Sommer 1870 die Emser Depesche. Auf Drängen der Franzosen war das preußische Königshaus zuvor bereits von seinen Plänen abgerückt, den spanischen Thron mit dem deutschen Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen zu besetzen. Die Garantie, nie wieder Anspruch auf die Macht im Süden zu erheben, will ...
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