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Koblenz

Genialer Grenzgänger: Marius Goldhorn stellt gefeiertes Romandebüt „Park“ bei Reuffel vor

Von Stefan Schalles
Landete mit seinem Debütroman „Park“ auf Anhieb einen Bestseller und wurde dafür in der Presse zuletzt als eine der großen Neuentdeckungen dieses Jahres gefeiert: der Koblenzer Autor Marius Goldhorn. Foto: Schalles
Landete mit seinem Debütroman „Park“ auf Anhieb einen Bestseller und wurde dafür in der Presse zuletzt als eine der großen Neuentdeckungen dieses Jahres gefeiert: der Koblenzer Autor Marius Goldhorn. Foto: Schalles

Die Prosa, vor allem aber die Lyrik von Marius Goldhorn charakterisieren zu wollen, ist in etwa so, als versuche man, die Schönheit eines Sonnenaufgangs über dem Meer zu beschreiben – in Zahlen. Das noch junge Werk des Autors lässt einen – im positiven Sinne – fragend, ja, selbstzweifelnd zurück, wirkt in seinen Deutungsebenen kaleidoskopisch, an vielen Stellen zudem philosophisch und transzendent. Es bräuchte zweifellos große Worte, um die darin ruhende Bedeutung oder gar die dadurch hervorgerufene Gefühlspalette auszudrücken. Präzise und doch scheinbar ambivalent müssten sie sein, ein bisschen so wie Goldhorns Zeilen selbst. „Die Struktur Ihrer Texte“, sagt eine Frau an den Autor gerichtet, „ist für mich noch nicht ganz zu begreifen, aber, was sie schreiben, ist sehr klug und tiefsinnig. Es geht mir nahe, ohne dabei direkt zu sein“. Das trifft es fürs Erste eigentlich ganz gut.

Lesezeit: 4 Minuten
„Schmerzlich wahrhaftiger Roman“ Wer Goldhorn sieht, würde seine Erscheinung dabei vermutlich zunächst einmal gar nicht mit literarischer Finesse assoziieren, ihn gedanklich vielmehr in der IT-Abteilung eines Pharmakonzerns oder am Lehrstuhl für Mathematik verorten. Ganz in Schwarz gekleidet, das Haar wild durcheinander, die schlichte kreisrunde Brille eng auf der Nase sitzend, nimmt ...