Fritz Bauer 1965, drei Jahre vor seinem Tod.Foto: Stefan Moses
Am Anfang stand ein Päckchen verkohlter Akten, die ein ehemaliger KZ-Insasse aus dem ausgebrannten Breslauer Polizeiarchiv als Andenken mitgenommen hatte. Als ihn ein Journalist besuchte und das Päckchen sah, erkannte er sofort die Brisanz der Akten und schickte sie an Fritz Bauer. Fritz Bauer? Der Name sagt heute nicht mehr viel, aber in den 60er-Jahren war er allen Deutschen geläufig. Damals war der hessische Generalstaatsanwalt einer der meistgehassten Männer. Bauer (1903-1968) hatte den Auschwitz-Prozess ins Rollen gebracht. Ihm ist es zu verdanken, dass sich die Deutschen mit diesem Thema beschäftigt haben, freilich lange Zeit nur widerwillig.
Lesezeit: 3 Minuten
Von unserem Mitarbeiter Christian Huther
Doch ohne einige glückliche Zufälle wäre auch Bauer nicht weitergekommen. So enthielten die Breslauer Akten mehrere Erschießungslisten aus dem Konzentrationslager Auschwitz, die Täter, Opfer und Grund der Erschießung penibel verzeichneten. Diese und andere Beweise führten dazu, dass im Dezember 1963 der Prozess gegen 22 ältere Herren ...
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