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Ein offenes Geheimnis: Der Missbrauch von Hollywoods Kinderstars

Von Wolfgang M. Schmitt
1987 spielten sie Seite an Seite in „The Lost Boys“ – 2014 machte Corey Feldman (rechts) öffentlich, dass er und sein Schauspielkollege Corey Haim als Kinderstars regelmäßig missbraucht wurden. Die Enthüllung verpuffte – und findet erst jetzt im Zuge der aktuellen Debatte um sexuelle Übergriffe in Hollywood breite Aufmerksamkeit.  Foto: Imago
1987 spielten sie Seite an Seite in „The Lost Boys“ – 2014 machte Corey Feldman (rechts) öffentlich, dass er und sein Schauspielkollege Corey Haim als Kinderstars regelmäßig missbraucht wurden. Die Enthüllung verpuffte – und findet erst jetzt im Zuge der aktuellen Debatte um sexuelle Übergriffe in Hollywood breite Aufmerksamkeit. Foto: Imago

Eine der goldenen Regeln Hollywoods lautet: Je unbequemer das Thema, desto größer muss der Star sein. Gemeint ist damit, dass Filme, die Unpopuläres ansprechen, nur dann bei Produzenten – und beim Publikum – auf Interesse stoßen, wenn berühmte Schauspieler mitspielen. Derzeit wird heftig über Missbrauch in der Filmindustrie debattiert – vor allem im Netz unter dem Hashtag #MeToo („ich auch“), unter dem Frauen sich als von sexuellen Übergriffen Betroffene meldeten.

Lesezeit: 4 Minuten
Kaum schien die erste Skandalwelle um den Produzenten Harvey Weinstein verebbt zu sein, brauste eine zweite heran: Belästigungsvorwürfe gegen Kevin Spacey wurden laut. Als 26-Jähriger soll er vor 31 Jahren den 14-jährigen Jungschauspieler Anthony Rapp bedrängt haben. Ob dem so ist, werden Gerichte verhandeln müssen – auch wenn viele Medienleute ...