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Mainz

Drei Romane, fünf Stunden Spieldauer, null Langeweile

Von Andreas Pecht
Mal brutal, mal orgiastisch: Der Schauspielmarathon „Ljod – Das Eis“ in Mainz ist im Wechselbad der Gefühle spannend gelungen.  Foto: Andreas Etter
Mal brutal, mal orgiastisch: Der Schauspielmarathon „Ljod – Das Eis“ in Mainz ist im Wechselbad der Gefühle spannend gelungen. Foto: Andreas Etter

Kurze Abende sind nicht so die Sache von Regisseur Jan-Christoph Gockel. Über drei bis gut vier Stunden erstreckten sich schon seine früheren Arbeiten am Staatstheater Mainz, etwa „Brüder Grimm“, „Meister und Margarita“ oder zuletzt „Die Nibelungen“. Jetzt aber bricht er dort mit fünf Stunden rheinland-pfälzische Schauspielrekorde. Der von ihm selbst als „Theatermarathon“ bezeichnete Abend mit zwei Pausen gilt einer zwischen 2002 und 2005 erschienenen Romantrilogie des Russen Vladimir Sorokin. Gockel hat aus den Romanen „Ljod – Das Eis“, „Bro“ und „23.000“ einen gewaltigen Bühnenbrocken gemacht, der indes nie langweilig wird.

Lesezeit: 3 Minuten
Ohne Puppen, trotzdem vielseitig Er ist ein raffinierter Kerl, dieser Mittdreißiger Jan-Christoph Gockel. In Mainz als Hausregisseur engagiert, inszenierte er in den vergangenen Jahren auch in Stuttgart, Karlsruhe, Graz, Bonn, Frankfurt und andernorts. Bekannt wurde er vor allem durch seine oft ebenso tiefsinnige wie ästhetisch betörende Verquickung von Schauspiel und Puppenspiel. ...