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Bayreuth

Die Wagner-Festspiele und der „Tannhäuser“ oder: Aussteigen, anpassen, resignieren

Von Claus Ambrosius
Bayreuther Festspiele - Tannhäuser
Unterwegs: Le Gateau Chocolat ( l-r), Manni Laudenbach (Oskar), Stephen Gould (Tannhäuser) und Ekaterina Gubanova (Venus). Foto: Enrico Nawrath/Festspiele Bayreuth

Buhrufe, aber auch Beifall: Diese Floskel wird man in Berichten über eine Neuinszenierung bei den Bayreuther Festspielen mit größerer Sicherheit finden als bei anderen theatralen Gelegenheiten. Nirgendwo sonst wähnen sich Teile des Publikums derart selbstbewusst im Besitz gültiger Wahrheiten, deren Befolgung auf der Bühne und im Orchestergraben entsprechend bejubelt oder verdammt werden.

Lesezeit: 4 Minuten
So gesehen kam der leidenschaftliche Austausch zwischen Buh- und Bravolager nach der Premiere des neuen „Tannhäusers“ in der Regie von Tobias Kratzer kaum überraschend: Der 39-Jährige hat gegen so einige Gewohnheiten und Überzeugungen verstoßen, die nicht nur auf dem Grünen Hügel existieren. Es beginnt mit einem inszenierten Vorspiel, bei dem ...