Plus
Koblenz

Der Meister des Schreckens: Gottfried-Helnwein-Schau im Ludwig Museum

Von Stefan Schalles
Verstörend, faszinierend, hyperrealistisch: Mit diesen Attributen lässt sich das Werk Gottfried Helnweins wohl in aller Kürze zusammenfassen. Der österreichische Meistermaler befasst sich in seinen Bildern, die in ihrem Detailreichtum wie Fotos wirken, immer wieder mit Tabuthemen wie Gewalt und (Kindes-)Missbrauch. Foto: Gottfried Helnwein/VG Bild-Kunst
Verstörend, faszinierend, hyperrealistisch: Mit diesen Attributen lässt sich das Werk Gottfried Helnweins wohl in aller Kürze zusammenfassen. Der österreichische Meistermaler befasst sich in seinen Bildern, die in ihrem Detailreichtum wie Fotos wirken, immer wieder mit Tabuthemen wie Gewalt und (Kindes-)Missbrauch. Foto: Gottfried Helnwein/VG Bild-Kunst

Verstörend sind die Bilder, oftmals abstoßend, und doch kann man nicht umhin, sie in Betracht zu nehmen, staunend vor den großformatigen Gemälden zu verweilen. Ob es nun die Darstellung der Jungfrau Maria ist, die, umringt von SS-Offizieren, das Adolf Hitler ähnelnde Jesuskind auf dem Schoß hält, oder das blonde Mädchen mit starren Augen, über dessen rechte Körperhälfte sich ein Blutstrom ergießt. Gottfried Helnwein, Kreateur dieser Motive, gilt als Meister der Malerei, bekannt vor allem für seine hyperrealistischen Abbildungen verwundeter und bandagierter Kinder, dabei umstritten wie kaum ein anderer Künstler der Nachkriegszeit. Eine Auswahl seiner Werke zeigt das Koblenzer Ludwig Museum nun seit Sonntag unter dem Titel „Schlaf der Vernunft“.

Lesezeit: 5 Minuten
Oft heftig, stets haptisch Wenn dessen Direktorin Beate Reifenscheid über Helnweins Œuvre spricht, fallen Formulierungen wie „faszinierende“ Gemälde, die „wie Fotos wirken“ und damit so nah an der Realität sind, dass man sie „fast schon haptisch erfassen“ kann. Aber auch von „ziemlich heftigen Darstellungen“ ist die Rede, die beim Betrachter eine ...