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Koblenz

Der Franzosenfriedhof in Koblenz: Früher Kulturstätte, heute nicht mehr als ein Hundeklo?

Von Agnes Schofield
Der Franzosenfriedhof, hier die schmiedeeisernen Flügeltüren am Eingang mit den vergoldeten Lettern "RF” für Republique Française, wurde 1870/71 in Lützel als letzte Ruhestätte für 456 – meist an Epidemien – verstorbene französische Kriegsgefangene angelegt. Foto: Agnes Schofield
Der Franzosenfriedhof, hier die schmiedeeisernen Flügeltüren am Eingang mit den vergoldeten Lettern "RF” für Republique Française, wurde 1870/71 in Lützel als letzte Ruhestätte für 456 – meist an Epidemien – verstorbene französische Kriegsgefangene angelegt. Foto: Agnes Schofield

Der Franzosenfriedhof in Lützel ist – nicht nur aus historischer Sicht – einer der kostbarsten Orte in Koblenz. 456 Franzosen liegen dort begraben. Sie starben als Kriegsgefangene in den Jahren 1870/71 während des Deutsch-Französischen Krieges. Unweit ihrer Gräber erhebt sich eine steile, abgestumpfte Pyramide, die zu Ehren des Revolutionsgenerals François Séverin Desgraviers-Marceau errichtet wurde. Im Zusammenspiel ergibt sich eine Gedächtnislandschaft ohne Beispiel, ein einzigartiger Gedenkort, dessen Bedeutung man seinem heutigen Erscheinungsbild allerdings kaum noch ansieht.

Lesezeit: 4 Minuten
Was den Besucher hinter den schmiedeeisernen Flügeltüren mit den vergoldeten Lettern “RF” für Republique Française, eingefasst von Lorbeerkranz und Lilien, erwartet, ist lamentabel: ein Slalom zwischen Hundehaufen. Und das, obwohl Hundeführung hier unter Strafe verboten ist. Es scheint: Der Ort wird mehr als Hundeklo denn als Gedenkstätte genutzt. Zudem stehen ...