Plus
Baden-Baden/Salzburg/Bayreuth

Bayreuth und co: Große Festspiele zwischen Frust und Euphorie

Von Susanne Kupke
Ein Hinweisschild im Festspielhaus Baden-Baden erinnert an die Vorschriften, die eine Öffnung des Spielbetriebs in Innenräumen erlauben: Abstandhalten fällt leicht, die Maskenpflicht stößt Besuchern schon eher auf.  Foto: dpa
Ein Hinweisschild im Festspielhaus Baden-Baden erinnert an die Vorschriften, die eine Öffnung des Spielbetriebs in Innenräumen erlauben: Abstandhalten fällt leicht, die Maskenpflicht stößt Besuchern schon eher auf. Foto: dpa

Planen, absagen, Notlösungen finden – Benedikt Stampa, Intendant des Festspielhauses Baden-Baden, hat schon in normalen Zeiten einen herausfordernden Job. Unter Corona-Bedingungen ein Opernfestival zu organisieren, toppt aber alles: Was geht, was nicht? Mit einem Kommentar unseres Kulturchefs Claus Ambrosius.

Lesezeit: 4 Minuten
Trotz unterschiedlicher Konzepte eint die von Corona gebeutelten Intendanten der großen Musikfestivals die Hoffnung auf ein bisschen mehr Normalität im Herbst. Dafür lässt Baden-Badens Intendant Stampa seinen Betrieb gern unter die Lupe nehmen. Als Teil eines Modellprojekts von 18 Kultur- und Freizeiteinrichtungen in Baden-Württemberg testet das Festspielhaus die optimale Lenkung ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Kommentar: Zum Theatererlebnis in Lockerungszeiten

RZ-Kulturchef Claus Ambrosius meint: Das System „einfaches Schachbrett“ ist die größte Spaßbremse.

Seit einigen Wochen haben die Theater wieder geöffnet, man kann wieder ins Kino gehen – das ist hocherfreulich. Erste Resümees von Veranstaltern fallen gemischt aus: Alle beschwören, dass der Hunger nach Kultur überall groß sei. Doch trotz des in Deutschland durch Abstandsgebote stark beschränkten Platzangebots ist keineswegs überall alles ausverkauft. Die Suche nach Gründen wird mit Schulterzucken beantwortet – oder mit Spekulationen wie: Vielleicht sind viele noch vorsichtig, trauen dem Impfschutz oder der Ungefährlichkeit frisch getesteter Mitzuschauer nicht 100-prozentig über den Weg.

Vielleicht aber ist einfach das zu erwartende Erlebnis einfach nicht das, was sich die Menschen erwarten. Die Abstandsregelung mit dem schönen Namen „Einfaches Schachbrett“ – neben einem besetzten Platz bleibt nach vorn, nach hinten und zu beiden Seiten je ein Platz frei – ermöglicht Theatern und Festivals den Verkauf von deutlich mehr Plätzen als nach vorherigen Verordnungen. Aber hat man dabei auch an die Zuschauer gedacht? Nicht zusammensitzen zu können mit Partner/Partnerin, jederzeit eine FFP2-Maske tragen (die Kröte, die für das „Einfache Schachbrett“ zu schlucken ist), reduzierte gastronomische Angebote, Abstandsgebote in den Pausen, Nachweisführung für den „Geimpft/Genesen/Gestetet“–Zustand: Man kann Menschen verstehen, die erst zur Kultur in die Innenträume zurückstreben, wenn das alles wieder auf ein erträglicheres Maß zurückgefahren wird.

E-Mail an: claus.ambrosius@rhein-zeitung.net

Meistgelesene Artikel