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An zeitgenössischer Baukunst scheiden sich die Geister

Von Andreas Pecht
Ein Beispiel für zeitgenössische Architektur, das in jüngster Zeit heftig diskutiert wurde: Der „Bibelturm“, ein von der Mainzer Stadtspitze und vom Stadtrat abgenickter Erweiterungsbau für das Gutenberg-Museum, wurde per Bürgerentscheid gekippt. Fotos: Stadt Mainz
Ein Beispiel für zeitgenössische Architektur, das in jüngster Zeit heftig diskutiert wurde: Der „Bibelturm“, ein von der Mainzer Stadtspitze und vom Stadtrat abgenickter Erweiterungsbau für das Gutenberg-Museum, wurde per Bürgerentscheid gekippt. Fotos: Stadt Mainz Foto: picture alliance

Opernhaus Sydney, Guggenheim-Museum Bilbao, Elbphilharmonie Hamburg: Drei Beispiele für Großbauten architektonischer Moderne, die heute weltberühmt sind. Jedes gilt seit der Fertigstellung – in den Jahren 1973, 1997 und 2017 – als ein Wahrzeichen seiner Stadt, das kaum noch jemand missen möchte. Die drei zeugen von der Bedeutung, die herausragende zeitgenössische Architektur für ein urbanes Gemeinwesen haben kann. Aber noch eines haben die drei Architekturikonen gemeinsam: Alle waren sie vor Ort aus einem Füllhorn von Gründen umstritten. Und das teilen diese weltberühmten Bauten mit denen weit kleineren Maßstabs in unserer Region: Wann und wo immer heutzutage hierzulande im öffentlichen Raum ein architektonisch auch nur etwas ungewöhnliches Neubauprojekt zur Debatte steht, entwickeln sich sofort teils beträchtliche Widerstände dagegen.

Lesezeit: 4 Minuten
Unleidlichkeit vor Ort gegen Ungewohntes im gewohnten Bild Jüngste Beispiele aus der Umgebung sind etwa die neue Kunsthalle Mannheim, der „Bibelturm“ Mainz oder die Planungen für ein neues Rathaus in Montabaur. In Mannheim wurde gebaut, trotz etlicher Tausend Unterschriften dagegen. In Mainz verhinderte ein Bürgerentscheid gar den von Stadtrat und Stadtspitze ...