„Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers“ ist in den Kinos gestartet : Die letzte Schlacht
Düster beginnt der letzte Teil, gar unheimlich eröffnet der bisherige Böse Kylo Ren den scheinbar ungleichen Kampf. Die Rebellen, in den beiden vergangenen Teilen stark dezimiert, sind der Übermacht der „Ersten Ordnung“ kaum gewachsen. Da hat Regisseur J.J. Abrams schon gleich zu Beginn ordentlich in die Trickkiste gelangt. Abrams, der auch im siebten Teil „Das Erwachen der Macht“ das Sagen hatte, setzt wieder auf spektakuläre Techniken und einen Mix aus alter „Star-Wars“-Nostalgie. So schwingen die Lichtschwerter auf einer mystischen Eisinsel umher und auch in einem gigantischen Wrack zwischen 50 Meter hohen Wellen. Dieses Wrack ist ein durchaus prominentes, spielt es doch in den alten Teilen eine entscheidende Rolle.
Das Böse ist zurück
Apropos Nostalgie: Es wurde ja schon in unzähligen Foren, Videos und Besprechungen Wochen vor Filmstart durchgestochen. Es sei aber nicht zu viel verraten: Der Imperator ist zurück und will mit Kylo Ren gemeinsame Sache machen. Die Geschichte ist im Grunde kurz und knapp erzählt: Der offenbar nie weg gewesene Imperator bietet Ren ein Geschäft an, indem er die Heldin und Widersacherin Rey um die Ecke bringen soll. Damit wäre dann auch die Zeit der Jedi endgültig beendet, und Kylo Ren kann im Alleingang die komplette Galaxie sein Eigen nennen und beherrschen. So weit der kühne Plan des Imperators Palpatine. Allerdings hat jener Imperator, wie sollte es auch anders sein, die Rechnung ohne die Rebellenallianz gemacht. Diese wird noch immer von General Leia angeführt. Die kennen viele noch als Prinzessin Leia aus der Trilogie der Urfilme. 2016 starb deren Darstellerin Carrie Fisher, und viele stellten sich die Frage, wie es nun in der Saga weitergehen würde. Die wurde aber im letzten und jetzt auch im aktuellen Teil geschickt mit nicht verwendetem Drehmaterial aus Teil sieben „Das Erwachen der Macht“ in das Ende eingebaut.
Die Szenen mit Carrie Fisher sorgen nun für rührende Momente im sonst sehr actiongeladenen Streifen. Auch Adam Driver, er spielt Kylo Ren, zeigt in einigen Szenen, in großer Zerrissenheit als Bösewicht, Momente mit ungewöhnlicher Tiefe. Gemeinsam mit Daisy Ridley (Gegenspielerin Rey) bilden die beiden den Spannungsbogen im Abschluss der Trilogie. Und Rey, in deren Händen wie erwartet das Schicksal der Galaxie liegt, bekommt von Leia mit auf den Weg: „Hab keine Angst davor, wer du wirklich bist.“ Die echten „Star-Wars“-Fans wissen natürlich um diesen Satz der Prinzessin und wie er gemeint ist. Mehr sei an dieser Stelle aber nicht verraten.
Es gibt aber auch wieder die lustigen Momente in Star Wars. C-3PO, der goldene Druide aus bisher allen neun Teilen, gibt sich wieder die Ehre. Und auch R2-D2 ist mit dabei. Auch Chewbacca, der zottelige Wookie, stellt sich in entscheidender Weise einmal mehr vor seine Freunde.
„Hab keine Angst davor, wer du wirklich bist.“
General Leia macht Heldin Rey im letzten Teil der Trilogie noch einmal Mut.
„Der Aufstieg Skywalkers“ ist ein gelungener Abschluss der Saga mit vielen Gänsehautmomenten. Fast alle sind sie noch einmal dabei. Luke Skywalker (Mark Hamill) und sogar Han Solo (Harrison Ford) lassen sich noch einmal blicken. Auch Lando Calrissian (Billy Dee Williams) steuert wieder heldenhaft die wohl bekannteste Schrottmühle in der Galaxie, den „Millenium Falcon“. Überhaupt fliegt in „Der Aufstieg Skywalkers“ wieder einiges durch die Weiten der Galaxis. Die Macher haben auch Raumschiffe aus alten Episoden wieder mit Leben gefüllt. Ehre wird da auch einem ganz besonderen Sternenjäger zu Teil: Der uralte X-Wing Luke Skywalkers taucht wieder auf und darf sich entscheidend in die Schlacht gegen den Imperator stürzen.
Es wird weitergehen
Eigentlich, so hatte man den Eindruck, hätte man aus Teil neun auch mehrere Filme machen können. Er ist am Anfang eher etwas verworren wegen der vielen Ortswechsel. Es passiert unheimlich viel in diesen am Ende 142 Minuten, vielleicht sogar zu viel. So auch eine Kussszene am Ende. Die sorgte bei einigen Zuschauern für totale Verwirrung, trug sie doch zur Geschichte nicht wirklich etwas bei. Trotzdem lohnt sich es sich allemal, nicht nur für die ganz eingefleischten Jedi-Fans.
Der letzte Teil nun fordert den Fans der „Star-Wars“-Welt einiges ab: Sie müssen Abschied nehmen, sogar von mehreren Figuren. Schlimm, keine Frage. Das bedeutet aber nicht das jähe Ende. Zwar endet die Geschichte rund um das Imperium, wir stehen aber vor dem Start in eine neue Ära, zumal Disney, der das Produkt „Star Wars“ gehört, sicher weiter gut daran verdienen will und wird. Haben doch allein die letzten beiden Filme der Trilogie fast 3,5 Milliarden Dollar in die Kasse des US-Unternehmens gespült. Aber wie soll es nun weitergehen im „Star-Wars“-Universum? Das ist offen. Aber man arbeitet schon an der nächsten Trilogie der weit, weit entfernten Galaxis.
Jens Weber