Sydney

Naturgewalt: Buschbrände halten Australien in Atem

Ganze Arbeit: Die australischen Feuerwehrleute konnten verhindern, dass sich in der Krisenregion rund um Sydney mehrere Brandherde zu einem Superfeuer vereinigten. Gebannt ist die Gefahr jedoch noch nicht. In Newcastle, nördlich von Sydney, brachen neue Feuer aus.  Foto: dpa
Ganze Arbeit: Die australischen Feuerwehrleute konnten verhindern, dass sich in der Krisenregion rund um Sydney mehrere Brandherde zu einem Superfeuer vereinigten. Gebannt ist die Gefahr jedoch noch nicht. In Newcastle, nördlich von Sydney, brachen neue Feuer aus. Foto: dpa

Seit Tagen lassen Buschbrände die Menschen in Australien nicht zur Ruhe kommen. Jetzt können sie zumindest kurz durchatmen. Die australische Feuerwehr hat ganze Arbeit geleistet.

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Trotz Horrorszenarien mit Gluthitze und heftigem Wind haben die Brandbekämpfer die Buschbrände in der Krisenregion rund um Sydney unter Kontrolle gehalten. Es gelang, ein Verschmelzen mehrerer Brandherde zu einem Superfeuer zu verhindern. Entspannung ist in den bedrohten Regionen dennoch nicht in Sicht.

Nach einer ersten Bilanz am Abend kam niemand zu Schaden. Keines der gefährdeten Häuser brannte nieder. Die Zahl der Brandherde stieg allerdings von gut 60 auf mehr als 70. In den Blue Mountains durften Anwohner in ihre Häuser zurückkehren. Für Touristen ist die Ausflugsregion jedoch weiter tabu. Die Feuerwehr war mit mehr als 1500 Einsatzkräften an Feuerfronten mit einer Gesamtlänge von 1600 Kilometern im Einsatz. 127 000 Hektar Buschland waren bis zum Abend versengt, das entspricht einer Fläche, die knapp doppelt so groß ist wie Hamburg.

Hat die Armee einen der verheerenden Brände verursacht?

Die Armee räumte unterdessen ein, dass sie einen der verheerenden Brände der vergangene Woche bei einer Schießübung ausgelöst hat. Bei dem State-Mine-Brand in den Blue Mountains westlich von Sydney sind 50 000 Hektar Buschland und drei Häuser abgebrannt. „Die Untersuchung hat ergeben, dass der Einsatz explosiver Stoffe das Feuer auf dem Gelände ausgelöst hat“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Mark Greenhill, Bürgermeister in der Region, zeigte sich über die Schießübungen der Armee erbost. „Ich hätte mir gewünscht, dass das australische Militär an einem solchen Tag – es war ein trockener Tag, ein heißer Tag mit Wind – weiß, dass es keine gute Zeit dafür ist, zu feuern.“

Während sich die Lage in den Blue Mountains etwas entspannte, brach bei Newcastle nördlich von Sydney ein neues Feuer aus. Die Flammen bedrohten Minmi in den Außenbezirken von Newcastle. Unter anderem wurde die Autobahn M1, die Hauptverbindung zwischen Sydney und Brisbane, vorübergehend gesperrt. Der Leiter der ländlichen Feuerwehr, Shane Fitzsimmons, rief Anwohner auf, ihre Notfallpläne zu aktivieren und in sicheren Räumen Zuflucht zu suchen.

Gefahr bleibt: Von Dezember bis Februar wird es erst richtig heiß

„Wir haben noch nie zu dieser Jahreszeit so weitreichende Brände mit so viel Schaden und Zerstörung gehabt wie jetzt“, sagte Fitzsimmons. „Wir sollten daran denken, was noch vor uns liegt: die kommenden Monate und der lange Sommer – die Buschbrandgefahr bleibt.“ Dezember bis Februar sind die heißesten Monate im Südosten Australiens.

Der Umweltschützer und frühere US-Vizepräsident Al Gore wies in einem Interview mit dem australischen Fernsehsender ABC auf die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und den frühen und schweren Buschbränden in Australien hin. So habe die Wissenschaft eine eindeutige Verbindung zwischen Treibhausgasen und extremen Wetterereignissen festgestellt.