Nach „Cheerleader“: Welche deutschen Hits im Ausland noch groß auftrumpften

DJ Felix Jaehn mischt die US-Charts auf.
DJ Felix Jaehn mischt die US-Charts auf. Foto: dpa

Ein Deutscher erobert die US-Charts: Felix Jaehn hat mit seiner Version des Titels „Cheerleader“ des jamaikanischen Sängers Obi den ersten Platz in den Billboardcharts erobert. Der 20-Jährige ist der erste Deutsche seit 1989, dem dies gelang. Doch wer waren seine Vorgänger, und welche Deutsche haben es überhaupt schon einmal international an die Spitze geschafft?

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Von unserem Reporter Christoph Erbelding

Es war noch nicht vielen deutschen Musikern vergönnt, mit einem Song Platz in den USA zu erobern. Felix Jaehn beendete mit „Cheerleader“ gar eine 26 Jahre lange Durststrecke.



Dazu gratulierte denn auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier:

Zuletzt war im Jahr 1989 mit der Band Milli Vanilli mit „Girl I'm Gonna Miss You“ ein Export aus Deutschland ganz oben gelandet, nachdem zuvor schon die Titel „Blame It on the Rain“ und „Baby Don't Forget My Number“ den ersten Platz belegt hatten.

Der großen und über Jahre währenden Karriere schien nichts mehr im Weg zu stehen, doch nur kurze Zeit später fiel die Band um Produzent Frank Farian in Ungnade, weil sich herausstellte, dass die beiden „Sänger“ Fab Morvan und Rob Pilatus gar nicht selbst intonierten, sondern nur ihre Lippen zu einer Tonaufnahme bewegten. So schnell der Ruhm kam, so flugs war er auch schon wieder verschwunden.

Ein Kunststück gelang 1975 der Band Silver Convention, die in den USA Platz eins eroberte, während es in Deutschland „nur“ zur dritten Position reichte. Erstaunlich auch, dass für diese Erfolge lediglich sechs Worte ausreichten, die ständig wiederholt wurden – aus mehr setzt sich das Lied „Fly, Robin, Fly“ nicht zusammen.

Silver Convention hatte noch einen großen Hit, „Get Up And Boogie“, danach ließ der Erfolg nach.

Den allerersten deutschen Nummer-1-Hit in den USA lieferte Bert Kaempfert im Jahr 1961 mit „Wonderland by Night“ ab, ein instrumentales Musikstück ohne Text, das sich drei Wochen an der Spitze hielt.

Kaempfert arbeitete mit seinen Kompositionen „Strangers in the Night“ und „Spanish Eyes“ später noch mit Frank Sinatra und Al Martino zusammen und landete damit Welterfolge.

Auch in anderen Ländern standen Deutsche Künstler bereits mehrfach ganz oben – eine Auswahl mit erwarteten und überraschenden Spitzenhits...

1985 – Modern Talking, „You’re My Heart, You’re My Soul“, Nummer 1 in Belgien (u.a.)

1991 – Scorpions, „Wind of Change“, Nummer 1 in Frankreich (u.a.)

1993 – Culture Beat, „Mr. Vain“ – Nummer 1 in Italien (u.a.)

1996 – Fool's Garden, „Lemon Tree“, Nummer 1 in Irland (u.a.)

1996 – Mr President, „Coco Jambo“, Nummer 1 in Schweden

1999 – Blümchen, „Heut' ist mein Tag“, Nummer 1 in Norwegen

2002 – Sarah Connor, „From Sarah with Love“, Nummer 1 in Portugal