Berlin – Aller Anfang ist schwer, auch für Show-Altmeister Thomas Gottschalk. Denn nach seiner Premiere bei der RTL-Show „Das Supertalent“ steht fest, dass Dieter Bohlen der Chef im Ring bleibt. Gottschalk durfte zwar bei jedem Kandidaten seinen Senf dazu geben – aber die echten Entscheidungen um den Titel „Supertalent“ traf der 58-jährige Bohlen, auch wenn er sich verbal vergleichsweise zurücknahm.
Michelle Hunziker im Mittelpunkt – aber eigentlich dreht es sich bei der Supertalent-Jury vor allem um Bohlen – trotz Gottschalk. Foto: dpa
Gottschalk überließ gleich bei einem der ersten Auftritte in der in Berlin aufgezeichneten Sendung das Urteil seinem Nebenmann, als ein neunjähriger Junge gesungen hatte. „Onkel Dieter ist ein begabter Musiker – der wird Dir erklären, was ein Musiker braucht.“
Ein Papagei, der die erste Strophe von „Hänschen klein“ krächzte, stand bei Gottschalk („Ist das Repertoire noch zu erweitern?“) schon auf der Abschussliste, bevor Bohlen ihn überredete: „Weiter, Thomas, ja?“ – Bohlen war auch der Erste, der den neuen „goldenen Buzzer“ drückte und einen Kandidaten direkt ins Halbfinale lotste.
Gottschalk blieb trotz Mitsprache die Rolle des Hofnarren und Sidekicks; Mit gelegentlichen Bonmots, wenn auch auf Sparflamme, versuchte er seine leichte, zu Anfang ersichtliche Verkrampfung zu lockern.
Zum Beispiel: Als ein „Handfurzer“ allein mit der Kraft seiner Finger Dieter Bohlens alten Modern-Talking-Titel „Cheri Cheri Lady“ spielte, entfuhr es Gottschalk: „Er hat was aus dem Lied gemacht!“
Das ist aus dem Archiv - 2003 wollte Dieter Bohlen (l) Thomas Gottschalk schon einmal an die Gurgel. Da war Gottschalk der Chef - als Moderator bei Wetten, dass..? Foto: Uli Deck
Jurorin Nummer drei, Michelle Hunziker (35), hatte in der Auftaktsendung zwischen beiden Männern Platz genommen, wandte sich jedoch immer etwas von Bohlen ab und ihrem ehemaligen „Wetten, dass..?“-Partner zu. Sie blieb weitgehend farblos, nahm einmal einen Jungen auf den Schoß, was Gottschalk zur Bemerkung veranlasste: „Du bist weiter als ich, was Michelles Schoß anbelangt...“
Gottschalk stieß nach seinem im Frühjahr nach Quoten gescheiterten Ausflug zur ARD zu RTL. Noch zu ZDF-Zeiten hatte er die von Bohlen präsentierten RTL-Castingshows heftig kritisiert, nach seinem Wechsel zu RTL seine Meinung jedoch deutlich revidiert.