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Eurovision Song Contest: The Wiener takes it all
Eurovision Song Contest - Conchita Wurst
Conchita Wurst hat gewonnen. Foto: Jörg Carstensen
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Conchita Wurst hat den Eurovision Song Contest in Kopenhagen gewonnen. Österreich wird damit nächster Austragungsort des weltweit wichtigsten Gesangswettbewerbs.

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Mit der vollbärtigen Dragqueen Conchita Wurst und ihrer pompösen Popballade «Rise Like A Phoenix» hat Österreich den 59. Eurovision Song Contest gewonnen. Damit siegte die Alpenrepublik nach 1966 mit Udo Jürgens («Merci Chérie») zum zweiten Mal bei dem traditionsreichen Liederwettbewerb, den es seit 1956 gibt. Der Grand Prix wird somit im kommenden Jahr wahrscheinlich in Wien ausgetragen, wenn sich das Siegerland für die Hauptstadt entscheidet.

Eurovision Song Contest - Conchita Wurst
Conchita Wurst hat gewonnen. Foto: Jörg Carstensen
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Eurovision Song Contest - The Common Linnets
Zauberhafter Country-Pop aus den Niederlanden: The Common Linnets. Foto: Jörg Carstensen
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Eurovision Song Contest - Sanna Nielsen
Sanna Nielsen im Lichterkegel. Foto: Jörg Carstensen
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Eurovision Song Contest - Aram MP3
Starke Performance von Aram MP3. Foto: Keld Navntoft
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Farbtupfer
Für Island steht die Band Pollapönk auf der Bühne. Foto: Joerg Carstensen/dpa
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Eurovision Song Contest - Tolmatschevy Sisters
Die Tolmatschevy Sisters hängen aneinander. Foto: Jörg Carstensen
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Eurovision Song Contest - Conchita Wurst
Großes Kino: Conchita Wurst. Foto: Keld Navntoft
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ESC - Conchita Wurst

Conchita Wurst gewann für Österreich den Eurovision Sing Contest. Foto: Nikolai Linares

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Eurovision Song Contest - Conchita Wurst

Ein Traum wird wahr. Foto: Keld Navntoft

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Eurovision Song Contest - Valentina Monetta
Ralph Siegels Schützling Valentina Monetta landete abgeschlagen auf dem drittletzten Platz. Foto: Jörg Carstensen
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Mariya Yaremchuk
Yaremchuk vertritt die Ukraine im ESC-Finale in Kopenhagen. Foto: Jörg Carstensen
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Finale
Mariya Yaremchuk aus der Ukraine eröffnete den ESC in Kopenhagen. Foto: Keld Navntoft
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Rumänien mit Startnummer 6
Bereits zum zweiten Mal beim ESC dabei: Paula Seling & Ovi. Foto: Joerg Carstensen
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ESC - Donatan & Cleo
Donatan & Cleo besingen die Schönheit der slavischen Mädchen. Foto: Jörg Carstensen
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ESC - Freaky Fortune Feat. Risky Kidd
Griechische Hoffnungsträger: Freaky Fortune Feat. Risky Kidd. Foto: Nikolai Linares
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ESC - Softengine
Softengine lassen Teenie-Herzen höherschlagen. Foto: Jörg Carstensen
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ESC - Carl Espen
Carl Espen sorgt für Gänsehaut. Foto: Nikolai Linares
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ESC - Conchita Wurst
Conchita Wurst lässt es brennen. Foto: Nikolai Linares
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Deutschland landete in Kopenhagen mit dem Polka-Popsong «Is It Right» von Elaiza auf Platz 18. Das sympathische Frauentrio hatte im März den deutschen Vorentscheid aus dem Nichts für sich entschieden. 26 Lieder konkurrierten beim Finale um den Sieg. Am Ende lag Österreich mit seinem Lied im Stil eines James-Bond-Titelsongs vor den Niederlanden und Schweden.

Österreichs Rundfunkanstalt ORF hatte Conchita Wurst alias Tom Neuwirth (25) ohne einen Vorentscheid als Beitrag nach Dänemark geschickt. Im Jahr 2012 war Wurst noch beim nationalen Vorentscheid zum Song Contest in Aserbaidschan Zweite hinter dem Hip-Hop-Spaßduo Trackshittaz («Woki mit deim Popo») geworden.

Mancher deutsche TV-Zuschauer kennt Conchita Wurst als Teilnehmerin der gefloppten RTL-Doku-Soap «Wild Girls – Auf High Heels durch Afrika», wo sie vergangenes Jahr neben Kader Loth oder Sarah Knappik agierte.

Vergangenes Jahr war Deutschland mit dem Disco-Lied «Glorious» von Cascada abgeschlagen auf Rang 21 gelandet. Die Bundesrepublik hat den Wettbewerb bislang zweimal gewonnen, 1982 mit Nicole («Ein bisschen Frieden») und 2010 mit Lena («Satellite»).

Die Show war im Vergleich zu Ausgaben in einigen Vorjahren eher klein gehalten, vor etwa 10 000 Zuschauern in einer alten Werfthalle, allerdings mit beeindruckender High-Tech-Bühne.

Eurovision Song Contest - Conchita Wurst

Ein Traum wird wahr. Foto: Keld Navntoft

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Geschätzt 120 bis 180 Millionen Zuschauer verfolgten das Spektakel vor dem Bildschirm. Die drei Moderatoren Lise Rønne, Nikolaj Koppel und Pilou Asbæk («Borgen – Gefährliche Seilschaften») gaben sich betont lässig und cool, waren aber weniger witzig als Vorjahres-Moderatorin Petra Mede im schwedischen Malmö.

Bei der Punktevergabe wurde fast jede Wertung für Russland von Buhrufen in der Halle begleitet. Die Sympathien für das Riesenreich sind in Zeiten des Ukraine-Konflikts offensichtlich begrenzt.

Die pompöse Sieger-Ballade hat den Erweckungstitel «Rise Like A Phoenix», was auf Deutsch «Wie Phönix aus der Asche auferstehen» bedeutet. Bei Wursts Auftritt gab es eine Gänsehaut-Show mit Lichtstrahlen und Flammenmeer-Optik.

Insgesamt 37 Länder nahmen am ESC 2014 in der dänischen Hauptstadt teil. Elf Teilnehmer schieden in den Halbfinals am Dienstag und Donnerstag aus, darunter Israel, Irland, Belgien, Portugal sowie Lettland mit der Band Aarzemnieki um den gebürtigen Bochumer und Wahl-Letten Jöran Steinhauer.



Schlagerstar Helene Fischer verkündete Deutschlands Punkte von Hamburg aus. Deutschlands Höchstwertung Twelve Points ging in die Niederlande, an das Duo The Common Linnets («Calm After The Storm»). Sieger Österreich erhielt aus Deutschland sieben Punkte.

Beim ESC 2013 hatte die damals 20-jährige und barfuß auftretende Dänin Emmelie de Fores mit dem verträumten «Teardrops» den Sieg geholt, davor in Baku die Schwedin Loreen mit «Euphoria».

Im vergangenen Jahr schalteten in Deutschland durchschnittlich etwa 8,2 Millionen Menschen ein, 2012 etwa 8,3 Millionen. In den Jahren 2011 und 2010 hatte die Live-Übertragung des Musikspektakels wegen des Lena-Hypes jeweils um die 14 Millionen Fernsehzuschauer.

Der 60. Eurovision Song Contest soll nach vorläufigen Angaben der European Broadcasting Union (EBU) am 16. Mai 2015 stattfinden, die Halbfinals am 12. und 14. Mai.

dpa/msc

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