Trier
Sextortion: Betrüger nutzen intime Fotos zur Erpressung
Erpressung auf Sexuelle Grundlage
Erpressung auf Sexuelle Grundlage
Polizeipräsidium Trier

Die Polizei warnt derzeit eindringlich vor Erpressungen auf sexueller Grundlage im Internet - sogenannter Sextortion-Fälle.

Lesezeit 2 Minuten

In den vergangenen Wochen wurden bei der Polizei Bernkastel-Kues diverse Strafanzeigen erstattet.

Wie läuft diese Art von Erpressung ab?

Betrügerinnen oder Betrüger nehmen - häufig unter dem Vorwand, eine junge Frau zu sein - über soziale Netzwerke, Messenger-Dienste oder Online-Plattformen Kontakt zu ihren späteren Opfern auf. Hierbei verwenden sie ein sympathisch wirkendes Profilfoto und einen geläufigen Namen einer jungen Frau.
Nach einem unverfänglichen Smalltalk gelingt es den Täterinnen oder Tätern, das Vertrauen der angeschriebenen Person zu gewinnen. Anschließend wird das Opfer mit "Dirty-Talk" dazu angereizt, sich vor der Kamera in äußerst intimen Situationen zu zeigen. Das Video oder die übersandten Fotos werden von den Betrügern heimlich aufgezeichnet.

Kurz darauf beginnt die Erpressung:

- Die angebliche Gesprächspartnerin droht, das kompromittierende
Material an Familie, Freunde, Mitschüler oder die Öffentlichkeit zu
verbreiten.

- Es werden Zahlungen gefordert, z. B. über Guthabenkarten,
Überweisungen oder durch die Nutzung von Kreditkarten.

- Die Täter setzen die Opfer mit Countdowns, Fristen und
wiederholten Drohungen unter enormen Druck.

- Als zusätzliches Druckmittel wird bspw. behauptet, der
Geschädigte werde "nie einen Job finden", man werde "an die Presse
gehen" oder das Bild "überall veröffentlichen".

Diese kriminellen Handlungen zielen bewusst auf die Scham und Verzweiflung der Betroffenen ab - besonders dann, wenn es sich um Jugendliche handelt.

So unangenehm das Thema auch sein mag, die Polizei rät dringend:

- Nicht bezahlen! Die Erpressung endet nicht dadurch, dass Geld
überwiesen wird.

- Sofort Kontakt abbrechen. Chatverläufe nicht löschen, sondern
sichern.

- Beweise sammeln: Screenshots, Profilnamen,
Zahlungsaufforderungen.

- Keine weiteren Bilder oder Informationen versenden.

- Unverzüglich Anzeige erstatten - persönlich oder über die
Onlinewache.

- Vertrauenspersonen einbeziehen. Besonders Jugendliche sollten
sofort Eltern, Lehrkräfte oder andere Bezugspersonen informieren.

Damit Sie kein Opfer von Sextortion werden:

- Misstrauen bei schnellen Online-Bekanntschaften - insbesondere,
wenn früh intime Themen angesprochen werden.

- Sensibler Umgang mit Bildern und persönlichen Daten.

- Höchste Datenschutzeinstellungen in sozialen Medien nutzen.

- Keine privaten Dokumente wie Ausweise an unbekannte Personen
senden.

- Gespräche innerhalb der Familie zum Thema Online-Sicherheit
führen.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Trier
Kerstin Klein
Telefon: 0651 983 40022
E-Mail: pptrier.presse@polizei.rlp.de
www.polizei.rlp.de/pp.trier


Original-Content von: Polizeipräsidium Trier, übermittelt durch news aktuell

Ressort und Schlagwörter

Top-News aus der Region