Trier
Polizei warnt vor aktueller Love-Scamming-Betrugsmasche - Schlagersänger sucht Liebe und jede Menge Geld
Symbolbild
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Carsten Rehder/dpa

Jüngst wurde bei der Polizeiinspektion Daun ein Betrugsfall von Love Scamming bekannt, in dem eine 36-jährige Frau aus der Schneifel von dem angeblichen Management eines bekannten deutschen Schlagersängers und Moderators via Facebook-Messenger angeschrieben wurde.

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Seitens des Managements des charmanten Schlagersängers wurde ein unvergessliches Treffen versprochen. Handynummern wurden ausgetauscht und der Herzensbrecher beteuerte der Frau per Messenger, sie sei die Liebe seines Lebens.

Die Frau überwies in der Folge einen fünfstelligen Betrag, damit ihre große Liebe mit einem Privatjet für ein gemeinsames Zusammentreffen eingeflogen werden könne. Weitere Zahlungen in vergleichbarer Höhe waren geplant. Zwischenzeitlich zweifelten Bekannte der Geschädigten an der großen Liebe und erstatteten Strafanzeige wegen Betruges.

Der unglückliche Verdacht bestätigte sich, hinter der vermeintlich großen Liebe steckte ein fieser Betrug. Und um den Beziehungsstatus des Schlagerstars, dessen Identität missbraucht wurde, ranken sich in der Klatschpresse weiter die Gerüchte. Nur eines ist klar: Er war nicht bei Facebook auf der Suche nach der Einen.

Die Ermittlungen wurden von der Kriminalpolizei Wittlich übernommen und dauern an.

Immer häufiger nutzen Betrüger die Identitäten nichtsahnender Prominenter für ihre sogenannten Love Scams. Von diesen Personen gibt es im Netz unzählige Infos, Fotos und Videos, die die Scammer dafür nutzen, möglichst realistische Fake-Profile zu erstellen. Die ständig besser werdende Qualität von KI-Fotos und -Videos führt zusätzlich dazu, dass die Täuschungen zunehmend schwieriger zu erkennen sind.

Ist mein Chat-Partner ein Scammer? Hierauf können Sie achten:

- Nutzen Sie die Google-Bildersuche: Finden sich das Profilfoto
oder weitere Bilder bereits an anderen Stellen im Netz? Auch
Foto-Strecken, auf denen sich Posen und Kleidung ähneln, können
auffällig sein.

- Geben Sie den Namen ihres vermeintlichen Partners mit dem Zusatz
"scam" bei einer Suchmaschine ein. So können Sie prüfen, ob es
bereits bekannte Betrugsfälle mit dieser Identität gibt. Das gilt vor
allem für vermeintliche Prominente.

- Hinterfragen Sie die Nachrichten, die Sie erhalten: Werden Sie
von Anfang an mit Komplimenten und Liebeserklärungen überhäuft? Das
sogenannte "Love Bombing" kann ein Hinweis auf einen Betrug sein.
Auch viele tragische Schicksalsschläge im Leben Ihres Chatpartners
oder ihrer Chatpartnerin können Warnzeichen sein.

- Fragen Sie sich, ob das Szenario realistisch ist: Es ist sehr
unwahrscheinlich, dass ein Promi, den Sie noch nie getroffen haben,
Sie online kontaktiert.

So schützen Sie sich außerdem:

- Überweisen Sie niemals Geld an Online-Bekanntschaften, die sie
nicht persönlich getroffen haben.

- Achtung: Auch Ausweise und andere Dokumente können gefälscht
sein! Selbst im Videochat können Betrüger Sie mithilfe von KI
und/oder abgefilmten Sequenzen täuschen.

- Sprechen Sie frühzeitig mit Angehörigen oder Freunden über Ihre
neue Online-Bekanntschaft: Ein Unbeteiligter kann möglicherweise
Warnsignale erkennen, die Sie selbst nicht bemerkt haben.

Es ist zu spät und Sie haben bereits Geld überwiesen? Erstatten Sie sofort eine Strafanzeige bei der Polizei.

Weitere Tipps zum Thema Scamming finden sie unter:
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/scamming/

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Trier
Nicole Uhlig
Telefon: 0651 983 40022
E-Mail: pptrier.presse@polizei.rlp.de
www.polizei.rlp.de/pp.trier


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