Cochem
Verkehrsunfallbilanz der Polizeiinspektion Cochem für das Jahr 2024

Symbolbild

dpa

Im Jahr 2024 wurden im zugewiesenen Dienstgebiet der Polizeiinspektion Cochem insgesamt 1577 Verkehrsunfälle aufgenommen.

Das sind zehn weniger als im Jahr
zuvor. Die Gesamtzahl lag vor der Pandemie, in den Jahren 2018 und 2019, bei fast 1700
Verkehrsunfällen.
Im vergangenen Jahr mussten vier Verkehrsunfälle mit insgesamt fünf tödlich verletzten
Personen bearbeitet werden. Bei den getöteten Verkehrsteilnehmern handelte es sich um
drei alleinbeteiligte Motorradfahrer und zwei Lkw-Fahrer.
Hier die Zahlen der getöteten Verkehrsteilnehmer der vergangenen Jahre:
2024 - fünf Personen
2023 - drei Personen
2022 - eine Person
2021 - eine Person
2020 - ohne
Verletztenzahlen rückläufig
Zum letzten Jahr kann die Polizeiinspektion Cochem einen vergleichsweise starken
Rückgang der Schwerverletztenzahlen von 44 auf 30 Personen melden. Die Zahl der
Leichtverletzten ging geringfügig von 179 auf 170 Personen zurück.
759 Verkehrsunfälle ereigneten sich innerhalb geschlossener Ortschaften und 818
außerhalb.
Die Unfallursachen listen sich in ihrer Häufigkeit im Jahr 2024 wie folgt auf:

- mangelnder Sicherheitsabstand, auch seitlich (26 % der
Gesamtunfallzahlen)
- Fehler beim Wenden, Abbiegen oder Rückwärtsfahren (16,5 %)
- nicht angepasste Geschwindigkeit (8 %)
- regelwidrige Straßenbenutzung (5 %)

(zum Beispiel: Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot, unerlaubte Fahrbahnnutzung)

- Vorfahrtsverstöße (3 %)
- Verkehrstüchtigkeit (2 %)

(Alkohol/Drogen, Übermüdung, körperliche/ geistige Mängel)

- Wild auf der Fahrbahn (32 %)
- Rest (7,5 %)

(Überholen, Ladung, Vorbeifahren, Nebeneinanderfahren, Ablenkung,
Verkehrssicherung, andere Fehler, andere äußere Einflüsse)
Die Anzahl der Fälle des unerlaubten Entfernens vom Unfallort liegt mit 241 im Durchschnitt
der Zahlen der letzten Jahre. Nur in den Pandemiejahren 2020/ 2021 waren die Zahlen
etwas niedriger. Unter den Verkehrsunfällen mit Flucht waren nur zehn mit
Personenschaden, auch dieser Wert zeigt den Durchschnittswert der letzten Jahre.
Die Aufklärungsquote fiel auf ca. 37 %, die in den Jahren zuvor immer bei ca. 40 % lag.
Zahl der Unfälle mit Kindern
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung liegt bei zehn. Dabei erlitten zwei Kinder
schwere und acht leichte Verletzungen.
Die Hälfte der Unfälle wurde von den Kindern selbst verursacht. Dies zweimal mit dem Rad,
zu Fuß, mit einen E-Scooter oder mit einem Go-Kart. Zwei Kinder wurden fußläufig
angefahren und zwei als Mitfahrer in einem Pkw verletzt.
Zahl der motorisierten Zweiradunfälle
Mit 51 Verkehrsunfällen unter der Beteiligung von Krafträdern ist die Zahl um elf Fälle im
Vergleich zum Vorjahr verhältnismäßig stark zurückgegangen. Jedoch wurden dabei drei
Motorradfahrer getötet, sieben schwer und 26 leicht verletzt. 45 Verkehrsunfälle mit
Kraftradfahrern, über 88 Prozent, wurden von den Kraftradfahrern selbst verursacht, dies fast
ausschließlich durch nicht angepasste Geschwindigkeit. In wenigen Fällen wurde der
Sicherheitsabstand nicht eingehalten, oder trotz Verbot oder Gegenverkehr überholt.
Zweimal befand sich Wild oder ein anderes Tier auf der Fahrbahn.
Die Kraftradfahrer werden seit Jahren als Risikogruppe geführt, da sie verhältnismäßig häufig
Verkehrsunfälle verursachen und aufgrund der fehlenden passiven Sicherheit die
schlimmsten Unfallfolgen herbeiführen.
Alkohol und/oder Drogen
Insgesamt 33mal wurden berauschende Mittel als Ursache für ein schädigendes Ereignis im
öffentlichen Verkehrsraum festgestellt.
In 30 Fällen war Alkoholeinfluss verursachend, jedoch wurde auch achtmal ein Drogen- und
zweimal ein Medikamenteneinfluss ausgemacht, sodass vermehrt ein Mischkonsum ermittelt
wurde.
Es ist ein starker Anstieg des Drogeneinflusses festzustellen. Die Polizeiinspektion Cochem
wird diesbezüglich schwerpunktmäßig Kontrollen durchführen.
In den ersten acht Wochen des neuen Jahres wurden in hiesigem Dienstgebiet bereits 14
Fahrten unter Drogen- und sieben unter Alkoholeinfluss geahndet. Da die
Verkehrsüberwachung selbstverständlich nur stichprobenartig möglich ist, muss von einer
hohen Dunkelziffer ausgegangen werden.
Unfälle mit jungen Erwachsenen (18 - 24 Jahre)
2024 gab es 289 Verkehrsunfälle unter der Beteiligung von jungen Erwachsenen. Davon
wurden fast 75 Prozent von der Gruppe selbst verursacht.
Hierbei wurden zwei Personen auf dem Motorrad getötet, drei Personen schwer- und 28
leichtverletzt.
Unfälle mit Senioren
Senioren (ab 65 Jahre) waren im Jahr 2024 an 338 Verkehrsunfällen beteiligt. Bei den
Verkehrsunfällen unter der Beteiligung von Senioren wurden 9 Personen schwer und 34
leicht verletzt. Mit einer Steigerung der Leichtverletztenzahlen von über 40 Prozent und
gleichbleibenden Schwerverletztenzahlen ist hier - aufgrund der gegenläufigen Entwicklung
zu den Gesamtverletztenzahlen - eine detailliertere Analyse erforderlich.
Die betreffende Risikogruppe war in 253 Fällen Hauptverursacher des Verkehrsunfalls, das
ist ein Prozentsatz von fast 75. Auch hier ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen.
An 131 Verkehrsunfällen unter der Beteiligung von Senioren waren Fahrzeugführer ab einem
Alter von 75 Jahren beteiligt. Fast 79 Prozent dieser Unfälle wurden von dieser Altersgruppe
selbst verursacht.
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ging zwar zurück, jedoch blieb die Verletztenzahl im
Vergleich zu den letzten Jahren relativ hoch.
Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrern rückläufig
Mit 42 Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Radfahrern ist die Zahl leicht rückläufig.
2024 war 15mal ein Pedelec beteiligt (2023 - 13mal), sodass hier nicht die erwartete
Zunahme der Unfall- und Verletztenzahlen zu verzeichnen ist.
In 37 Fällen waren die Radfahrer die Hauptverursacher. Zumeist geschieht die Verursachung
alleinbeteiligt oder zwischen Radfahrern. Es wurden neun Personen schwer und 30 leicht
verletzt.
Die angeführten Zahlen spiegeln aus hiesiger Sicht nicht die hohe Dichte des Radverkehrs
an der Mosel wider und sind somit eher positiv zu bewerten. Jedoch bildeten die Radfahrer
fast ein Drittel der Gesamtzahl der Schwerverletzten.
Anzahl der Wildunfälle
Im vergangenen Jahr wurden 509 Wildunfälle aufgenommen, das liegt im Durchschnitt der
letzten Jahre.
Die Straßenmeisterei Cochem führt, wo es möglich ist, weiträumige Mäharbeiten und die
Kürzung des Untergehölzes durch. Dem Verkehrsteilnehmer soll damit ein frühestmögliches
Wahrnehmen des Wildes ermöglicht werden.
Die Polizeiinspektion Cochem bittet weiterhin, insbesondere bei Wildwechselbeschilderung
und dem Durchfahren von bewaldetem Gebiet, um gesteigerte Sorgfalt und verringerte
Geschwindigkeit.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Mayen
Polizeiinspektion Cochem
R. Hausmann, EPHK

Telefon: 02671- 9840


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