Kreis Ahrweiler

Livestream zur RZ-Podiumsdiskussion zum Nachschauen: Wie kann das Ahrtal nach der Flut wieder Fuß fassen?

Von Celina de Cuveland
Die Plätze in der Landskroner Festhalle sind nahezu alle belegt. Auf dem Podium wird bereits fleißig diskutiert.
Die Plätze in der Landskroner Festhalle sind nahezu alle belegt. Auf dem Podium wird bereits fleißig diskutiert. Foto: Celina de Cuveland

Die Podiumsdiskussion der Rhein-Zeitung und RPR1 in der Landskroner Festhalle in Bad Neuenahr-Ahrweiler, bei der es um die Zukunft des Ahrtals nach der Flut geht, ist am Dienstagabend gegen 20.30 Uhr zu Ende gegangen. Den Livestream zur Veranstaltung gibt es in diesem Artikel zum Nachschauen.

Lesezeit: 2 Minuten
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Los geht die Diskussion mit einem kurzen und knackigen „Fragenhagel“ von RZ-Chefredakteur Lars Hennemann an den noch recht neuen rheinland-pfälzischen Innenminister Michael Ebling. Darin geht es vor allem um das erste Thema des Abends, den Katastrophenschutz. Auch die bürokratischen Hürden beim Wiederaufbau werden rege diskutiert. Lars Hennemann kritisierte beispielsweise, dass die Kontaktdaten des „Vor-Ort-Beauftragten“ des Innenministeriums schlichtweg nicht einfach zugänglich sind. Ebling lenkt ein, der „Kümmerer“ und seine Kontaktdaten sollen nun einen prominenten Platz auf der Seite des Innenministeriums bekommen.

Die Plätze in der Landskroner Festhalle sind nahezu alle belegt. Auf dem Podium wird bereits fleißig diskutiert.
Die Plätze in der Landskroner Festhalle sind nahezu alle belegt. Auf dem Podium wird bereits fleißig diskutiert.
Foto: Celina de Cuveland

Benjamin Vrijdaghs, Bürgermeister von Rech, bringt die aktuelle Situation im Ahrtal auf den Punkt: „Wir stecken im größten Wiederaufbau, den man sich nur vorstellen kann. In Rech hat nur eine Familie den Ort verlassen. Und daran müssen wir arbeiten, dass es dabei bleibt.“ Die Flut berge auch Chancen für das Ahrtal, beispielsweise sei der Ausbau von Glasfaser nun deutlich früher im Gange als es ohne die Flut der Fall gewesen wäre. Vrijdaghs kritisiert, dass vor Ort – etwa in den Verwaltungen – häufig Personal fehle. „Um jetzt hier den Wiederaufbau voranzubringen, brauchen wir Expertise und Manpower. Ohne die wird es verdammt schwierig.“ Das Publikum applaudiert. Auch die Frist für die Wiederaufbauanträge am 30. Juni 2023 wird angesprochen. „Ich bitte inständig, diese Frist zu verlängern“, so Vrijdaghs. Applaus.

Ohne Infrastruktur kein Tourismus. Das macht Christian Lindner, Vorsitzender des Ahrtal-Tourismus, klar. Es brauche weniger bürokratische Hürden, mehr Unterstützung seitens der Politik. Auch Lukas Sermann vom Weingut Sermann aus Altenahr sagt, es brauche Töpfe, aus denen Menschen, „die Bock haben, die motiviert sind“, Geld beantragen können, um neue Konzepte im Ahrtal umzusetzen und mitanzuschieben. Wichtig, das sehen beide so, sei ein einheitliches Tourismuskonzept für den gesamten Ahrkreis.

Jens Baumgart, Antje Körtgen vom Weingut Körtgen aus Ahrweiler und Lukas Sermann vom Weingut Sermann aus Altenahr auf der Nebenbühne.
Jens Baumgart, Antje Körtgen vom Weingut Körtgen aus Ahrweiler und Lukas Sermann vom Weingut Sermann aus Altenahr auf der Nebenbühne.
Foto: Celina de Cuveland

Darum dreht sich die Diskussion

Welche Chancen und Perspektiven bieten sich nach der Flutkatastrophe vom Juli 2021 für den Tourismus? Wie läuft der Wiederaufbau? Und welche bürokratischen Hürden stehen den Betroffenen noch im Weg? Diese Fragen haben Lars Hennemann, Chefredakteur der Rhein-Zeitung, und RPR1-Moderator Jens Baumgart unter anderem in unserer Podiumsdiskussion angesprochen. Zu der Veranstaltung hatten sich im Vorfeld mehr als 100 Zuschauer angemeldet. Unter ihnen viele Kommunalpolitiker, Bürger aus dem Ahrtal und der Kreisstadt, aber auch Vertreter der Landespolitik. Die Plätze in der Landskroner Festhalle waren nahezu alle belegt.

Ebling steht Rede und Antwort

Auf dem Podium diskutierten der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD), die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP), Benjamin Vrijdaghs, Bürgermeister von Rech, Christian Lindner, Vorsitzender des Ahrtal-Tourismus, und Buchautor Andy Neumann.

Antje Körtgen vom Weingut Körtgen aus Ahrweiler und Lukas Sermann vom Weingut Sermann aus Altenahr waren zudem als Vertreter der nächsten Generation von Winzern und Gastronomen im Ahrtal geladen. Sie sind in die elterlichen Betriebe eingestiegen, stehen beide für die Zukunft des Ahrtals. Neben der traditionellen Weinherstellung setzen beide Unternehmen auf weitere wirtschaftliche Standbeine wie etwa auf Gastronomie und Ferienwohnungen – und damit auch auf eine Zukunft des Tourismus im Ahrtal.