Braunschweig

Starker Mann aus Idar-Oberstein: Kugelstoßer überrascht bei DM

Kugelstoßer Dennis Lukas freut sich über seinen DM-Titel.
Kugelstoßer Dennis Lukas freut sich über seinen DM-Titel. Foto: imago

Überraschung bei den Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten in Braunschweig: Kugelstoßer Dennis Lukas von der LG Idar-Oberstein ließ die gesamte Konkurrenz hinter sich und gewann mit 19,82 Meter den Titel. Für Lukas war es nicht nur eine persönliche Bestweite, er verbesserte auch den Landesrekord um 36 Zentimeter. „Das hätte ich nicht für möglich gehalten“, freute sich Lukas, der alle sechs Versuche konstant über die 19-Meter-Marke wuchtete.

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Die arrivierten Athleten um Weitspringerin Malaika Mihambo, Diskus-Olympiasieger Christoph Harting sowie Thomas Röhler konnten die düsteren Aussichten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für Tokio nur bedingt aufhellen. Die Meisterschaften am Wochenende haben deutlich gezeigt, dass der DLV vor äußerst schwierigen Sommerspielen steht.

Mihambo holte zwar souverän ihren vierten Titel hintereinander, blieb mit 6,62 Meter aber hinter ihrer Saisonbestweite von 6,68 Meter zurück. Die 27-Jährige von der LG Kurpfalz wartet auch weiter auf ihren ersten Sieben-Meter-Sprung in der Olympia-Saison. „Ich bin beim Absprung zu weit vom Brett entfernt gewesen“, erklärte Mihambo. Ebenso wie die Sechsfach-Meisterin Gesa Krause (Trier), die über 3000 Meter Hindernis schon zweimal Europameisterin und WM-Dritte war, wird sie in Japan auf enorm starke internationale Konkurrenz treffen.

Speerwerfer Röhler muss nach seiner Aufgabe gar um seine Reise nach Japan bangen. Der Thüringer hat seit 2019 keine Weite mehr vorzuweisen, nachdem er 2020 pausierte und nun sein Comeback abrupt beendet wurde. Röhler hofft dennoch auf eines der drei Tokio-Tickets für die Speer-Asse. Als gesetzt gilt nur Olympia-Favorit Johannes Vetter (Offenburg, 96,29), der allerdings wegen Adduktorenproblemen fehlte. Den Titel holte der Mainzer Julian Weber mit schwachen 80,33 Meter.

Rheinland-Pfalz ist vertreten

In Tokio wohl erst gar nicht dabei sein wird Diskuswerfer Christoph Harting. Mit 57,29 Meter und als Achter enttäuschte der 31 Jahre alte Berliner wieder einmal. Einen Wurf deutlich über 60 Meter machte er aus unerklärlichen Gründen selbst ungültig. Seit seinem Gold-Coup 2016 erleidet Harting Rückschlag um Rückschlag. Insgesamt notierten die DLV-Funktionäre nur vier neu erfüllte Olympia-Normen.

Prothesen-Springer Markus Rehm kämpft in einer komplizierten Rechtslage noch darum, dass ihn der DLV für die Olympischen Spiele nominiert. Der dreimalige Paralympics-Sieger aus Leverkusen trat im Weitsprung außerhalb der Wertung an und ließ mit 8,29 Meter Titelgewinner Fabian Heinle (Stuttgart, 7,81) deutlich hinter sich.

Aus regionaler Sicht konnten sich neben Kugelstoßer Lukas vor allem Nadine Gonska aus Langenlonsheim und Sophia Junk (LG Rhein-Wied) in Szene setzen. Gonska wurde über 400 Meter in 52,80 Sekunden Zweite, Junk kam über 100 Meter in 11,36 Sekunden auf Platz sechs – und wurde zudem starke Vierte über 200 m in 23,47 Sekunden.

Roger Gurski (LG Rhein-Wied) schied im Halbfinale über 100 Meter aus, kam allerdings auf der 200-Meter-Strecke ins Finale und belegte mit 21,75 Sekunden den achten Platz. Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) wurde Fünfte über 800 Meter. Ihre Zeit: 2:04,80 Minuten.