Havanna

Mein Reisetipp: Wo auf Kuba die Musik spielt

Von Kurt Knaudt

Die kubanische Musik ist spätestens seit dem Buena Vista Social Club legendär. Sie ist natürlich in Havanna, aber auch in Santiago de Cuba lebendig, wo es zahlreiche Musikklubs gibt.

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In denen treten ab dem späten Nachmittag Bands auf. Dumm nur, dass wir da schon wieder auf dem Schiff sein müssen – der große Nachteil von Kreuzfahrten, bei denen man stets viel sieht, aber zwangsläufig immer nur an der Oberfläche kratzt und keine tieferen Einblicke erhält, weil man eben nur Stunden statt Tage an einem Ort verweilt. Und so ist es in diesem Fall zu meinem großen Bedauern unmöglich, ins musikalische Abend- und Nachtleben der quirligen Stadt einzutauchen. Doch dann entschädigt uns der Zufall reich für diesen Ausfall.

Darauf deutet nichts hin, als wir den kleinen Klub Casa de la Trova im Stadtzentrum betreten. Weil der kleine Konzertsaal direkt am Eingang verwaist ist, beschließen wir, ersatzweise in der Bar im Hinterhof einen Cocktail zu trinken. Dort lassen es sich einige Männer bei Bier und Rum gut gehen. Mittendrin ein älterer Herr, dem die anderen mit großem Respekt begegnen. Kurz darauf erfahren wir auch warum. Er sei einer der besten kubanischen Musiker, erzählt uns einer seiner Begleiter. Sein Name: Alejandro Almaneras. Der 82-Jährige, der voriges Jahr eine CD mit Eliades Ochoa vom Buena Vista Social Club mit dem vielsagenden Titel „Dos Gigantes De La Musica Cubana“ aufgenommen hat, greift kurz darauf zur Gitarre, um uns ein kleines Privatkonzert zu geben – ein unvergessliches Erlebnis. Also gut merken: Der Musikklub Casa de la Trova in Santiago de Cuba kann auch tagsüber einen Besuch wert sein.