Kommentar: Ignoranz macht traurig

Von Michaela Cetto

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Zwei Stunden saßen die Kinder an exponierten, belebten Orten in Bad Ems, haben ganz offensichtlich aus Bierflaschen getrunken, und nur eine Frau hatte das Herz, die beiden anzusprechen. Woran liegt das? Die beiden sahen weder gefährlich aus, noch haben sie randaliert, gepöbelt oder sich sonst in irgendeiner Form daneben benommen. Ganz im Gegenteil.

Ein Wort wie „Zivilcourage“ wäre hier also völlig fehl am Platz. Man hätte keinen Mut gebraucht, einzugreifen, sondern nur ein bisschen Interesse, ein Quäntchen Zeit. Ist es egal, was Kinder tun, solange sie niemanden stören?

Wenn wir tolerieren, dass Kinder, wenn nicht anderen, sondern „nur“ sich selbst schaden, dann handelt es sich keineswegs um Toleranz sondern um Ignoranz. Das ist traurig.

E-Mail: michaela.cetto@rhein-zeitung.net