Kommentar: Feuerwehr hat einen Brandherd zu viel

Claudia Rennerzur Situation der Berufsfeuerwehr

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Es ist, um im Bild zu bleiben, ein Schwelbrand, der seit Jahren in der Mainzer Berufsfeuerwehr kokelt. Dabei stand Mainz nicht allein. Spätestens seit dem Arbeitszeiturteil des Europäischen Gerichtshofs von 2004 wussten alle Städte mit Berufsfeuerwehren, dass sie die Personalbestände an die EU-Vorgaben anpassen müssen. Also: Bedarf ermitteln, Stellen bewilligen, mehr ausbilden.

Die Stadtpolitik hat das verschleppt. Beschlüsse zur Stellenaufstockung wurden in Mainz erst für 2010 gefasst. Andererseits scheint das Klima verqualmt zu sein: Wenn Brandschützer sich häufig wegbewerben oder immer wieder vor den Kadi ziehen, um Freizeitausgleich, Überstundengeld oder letztendlich humane Dienstzeiten einzuklagen, dann hapert's irgendwo an Kommunikation und Führungskultur.

Die Feuerwehr hat genug zu tun. Brennt's auch noch in Personalfragen, ist das ein Brandherd zu viel. Der neue Oberbürgermeister, wer immer es sei, hat hier im Frühjahr gleich was zu löschen.