Kommentar: Claus Ambrosius zum Premierentripel in der Haupstadt

Claus Ambrosius 
Claus Ambrosius  Foto: Jens Weber

Als die deutsche Einheit vergleichsweise überraschend über unser Land kam, geisterte rasch eine Forderung durch die Haupstadt Schließt mindestens eines der drei Opernhäuser. Konkurrierendes Repräsentieren Ost (Staatsoper, Komische Oper) gegen West (Deutsche Oper) fiel weg – würden drei Häuser zu halten sein?

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Die Unkenrufe sind derzeit verstummt, die Opernhäuser erfreuen sich hoher Auslastung und politischer Akzeptanz. Was auch daran liegt, dass alle drei Institute sich Gedanken machen mussten über ihre Profilierung, Alleinstellungsmerkmale und ihre Qualität.

Das Premierentripel wurde international vermarktet, internationale Medienvertreter waren bei allen drei Premieren zu Gast. Klar: Um diesen kulturellen Reichtum beneidet uns die Welt, und das im Gegensatz zu eher zentralistisch ausgerichteten Kulturangeboten in unseren Nachbarländern längst nicht nur für die Haupstadt. Berlin ist auch für Opernfreunde immer eine Reise wert – doch auch in unserer Region lässt sich solch eine Vielfalt zwar nicht fußläufig, aber doch in erreichbarer Nähe erleben.