Kommentar: Alarmierende Ergebnisse

Anstatt sich hinter Paragrafen zu verschanzen, sollte die Landesregierung die Wahrheit sagen. Staatliche Kontrollen, ob Kitas, Schulen und Altenheime gesundes und ausgewogenes Essen auf den Tisch bringen, sind freiwillige Leistungen.

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Claudia Renner zu den Kontrollen

Die werden zuerst gestrichen, wenn die öffentliche Hand sparen muss. Teil zwei der Wahrheit: Beanstandungsraten von 55 bis 100 Prozent sind alarmierend. Wenn sie nicht mehr im Bericht des Landesuntersuchungsamts stehen, spricht das nicht gegen das Amt. Es führt nur aus, was die Politik ihm aufträgt. Der Verdacht liegt nahe, dass dem Überbringer der schlechten Nachricht ein Maulkorb verpasst worden ist. Positiv ist: Das Land hat Angebote für jene Schulen, Kitas und Altenheime ausgebaut, die sich freiwillig für gesundes Essen engagieren. Nur: Wer prüft, ob aus Konzepten Praxis wird? Und was ist mit den weniger engagierten Einrichtungen? Vor allem Heimbewohner, die allein auf das Heimessen angewiesen sind, dürfen mit der Gefahr von Mangel- und Fehlernährung nicht alleingelassen werden. Der Staat ist in der Pflicht.

E-Mail: claudia.renner@rhein-zeitung.net